Wie sagte mal ein bekannter Kommentator: K.O.-Spiele haben ihre ganz eigene Dramatik. Es geht nicht um einen besseren Platz in der Tabelle oder ein höheres Torverhältnis, sondern einzig um den Einzug in die nächste Runde, gewinnen oder verlieren, weiter oder raus.
So herrschte im Vorfeld der 2. Pokalbegegnung im Unihockeydome in Holzbüttgen gegen den ASV Köln eine gewisse Anspannung im Kader der DJK. Zum einen wusste jeder, dass Köln auf dem Papier deutlich besser besetzt war, auf der anderen Seite hatte die Underdog-Rolle auch etwas reizvolles. Ebenso hatte der 8:3 Erfolg über die Kölner Kleinfeldmannschaft in ihrer eigenen Halle die Motivation weiter verstärkt.
Der ASV kam an diesem Sonntag mit vollen drei Blöcken zum Pokalspiel, ein Kader, dessen Teamsprache wohl eher aus dem skandinavischen Raum kam, da Köln, entsprechend einer Universitätsstadt, auf einen großen Fundus von schwedischen oder finnischen Spielern zurück greifen konnte. Deren Qualität konnte Köln bei ihrem Auftaktsieg von 6:3 in der 2. Bundesliga unter Beweis stellen.
Die DJK konnte ihr Heimspiel mit 10 Feldspielern bestreiten, hier noch einmal Dank an Ulf Rademacher, der extra vor seinem Urlaub noch zur Mannschaft gestoßen war.
Im Tor eine Bank und wie immer Rückhalt der Mannschaft stand die Nummer eins der DJK, Domenic Saurbier. Die Spieler Georg Hahnen und Jörg Feldhausen hatten sich für diesen Spieltag entschuldigt, sodass Holzbüttgen erneut in der Verteidigung umstellen musste. Kapitän Dennis Schiffer rutschte hierfür von der Centerposition in die Verteidigung und Verteidiger Beni Lingk aus dem 2. Block füllte die Lücke in der Starting 5.
Um Punkt 11 Uhr startete die Partie in drei mal zwanzig Minuten. Das Spiel begann ruhig, ein kurzes Kennen lernen auf dem Feld. Konnte zunächst keine Mannschaft sich einen Vorteil verschaffen, schwächte sich die DJK wieder einmal selbst und unterschätzte erneut die Penibilität der bekannten Schiedrichter. In der vierten Minute musste Stürmer Maxi Sondermann wegen unkorrektem Abstand bei einem Freischlag eine 2’Minuten Strafe hinnehmen. Überstand Holzbüttgen diese Unterzahl noch unbeschadet und spielte in der Folge deutlich selbstbewusst und ausgeglichen mit, fingen sich die Mannschaft in der zwölften Minute erneut eine Strafe, als Kapitän Dennis Schiffer wegen wiederholtem Stockschlags auf die Strafbank musste. Als wäre eine Unterzahl von Fünf gegen Vier nicht genug, musste bereits eine Minute später unsere Nummer 20, Alex Sagafe wegen einem Wechselfehlers seinem Kapitän Gesellschaft leisten. Daraus folgend konnte die Kölner Mannschaft ihre Überlegenheit ausspielen und in einem 0:1 ausdrücken. Direkt im Anschluss folgte das 0:2 und die DJK war wieder komplett auf dem Feld, aber innerhalb von zehn Sekunden in einen zwei Tore Rückstand geraten.
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Holzbüttgen war die Verunsicherung im Spiel anzumerken und so fing die Mannschaft sich in der Schlussphase des ersten Drittels noch zwei weitere Treffer. Der Pausenstand von 0:4 spiegelte nicht den Spielverlauf wieder, hatte die DJK doch streckenweise gut mitgespielt und sich seinerseits Torschüsse raus gearbeitet, jedoch konnte man nicht erwarten, dass eine Mannschaft wie Köln sich solche unnötigen Fehler und Unaufmerksamkeiten wie die DJK sie zwischen zeitlich wieder zeigte, entgehen und ungestraft lässt. Der Frust war den Spielern deutlich anzumerken, und so ging man zwar nicht mehr ganz aufrecht, aber mit größtmöglichem Willen in das zweite Drittel.
Und dieser Wille zeigte Wirkung. Ruhte der ASV sich zu Beginn des Drittels scheinbar auf ihrem Vorsprung aus, reagierte die DJK schneller und Dennis Schiffer konnte eine eigentlich verunglückte Vorlage von Stürmer Maxi Sondermann zum 1:4 Anschlusstreffer verwerten. Mit aller Kraft hatte der mit nach vorne gegangene Schiffer den springenden Ball mit der Rückhand in die Maschen gewuchtet. War die DJK nun wieder motiviert, schien Alex Sagafe wohl etwas übermotiviert und musste erneut auf die Strafbank wegen wiederholtem Stockschlag. Das Spiel wog in der Folge von Tor zu Tor, bis die DJK in der 32. Minute die Konzentration verlor und sich erneut innerhalb von zwei Minuten zwei Gegentore einhandelte. So hatte der nun wieder überlegene ASV Köln den Anschlusstreffer egalisiert und auf 1:6 erhöht.
Im Schlussabschnitt des Drittels zeigte sich dann tragisch, dass die DJK einfach noch effektiver ihre Chancen und Spielsituationen nutzen musste. Köln bekam vor Ende des Drittels noch zwei Strafzeiten, sodass Holzbüttgen zwischenzeitlich mit Fünf gegen Drei spielte und es trotz sieben Schüssen auf das Domstädter Tor nicht schaffte, Profit aus dieser Chance zu schlagen. Niedergeschlagen ging man in die Kabine. Hier beruhigten sich die Gemüter und die Spieler einigten sich darauf, im Schlussdrittel noch einmal zu zeigen was sie konnten und einfach mit Spaß als mit Frust an die Sache zu gehen.
Die DJK begann das Schlussdrittel mit einer Überzahl, da Köln sich mit dem Pausenpfiff zuvor noch eine 2’Minutenstrafe eingefangen hatte. Erneut konnte das Power Play nicht mit einem Tor vergoldet werden. Das Drittel war davon geprägt, dass beide Seiten deutlich die Geschwindigkeit rausnahmen und so nahm das Drittel zunächst Torlos seinen Lauf als drei Minuten vor Schluss ein tragischer Zusammenprall zweier Kölner Spieler zur zwischenzeitlicher Spielunterbrechung führte. Die Spieler waren bei einem Angriff der DJK bei ihrem Einsatz in der Verteidigung aus vollem Lauf zusammengeprallt und mussten nun an Platzwunden im Gesicht behandelt werden. An dieser Stelle nochmals Gute Besserung an die Spieler.
Die Schlussphase brachte noch einmal die DJK ins Rampenlicht, als Verteidiger Phil Jesse einen schnellen Konter der Holzbüttger nach Vorlage von Felix Gilsbach zum 2:6 in die Maschen setzte. Das der Gegner im direkten Anschluss den alten Vorsprung zum Endstand von 2:7 wieder herstellte, sollte in Zukunft wohl vermieden werden.
So endete eine ereignisreiche Partie mit einer Niederlage der DJK. Der ASV Köln zieht mit diesem 7:2 Sieg in die 3. Pokalrunde ein.
Holzbüttgen scheitert wieder in Runde Zwei und schwächt sich einmal mehr selbst. Aber wie heißt es doch so schön: Mit der Zeit kommt die Konstanz und mit der Konstanz kommt der Erfolg!
Abschließend wurde noch der Geburtstag von Center Sören Krieger nach gefeiert und die DJK konzentriert sich nun auf den anstehenden Heimspieltag mit den Spielen gegen Bonn und Duisburg.
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