Für den Spieltag in der ehemaligen Bundeshauptstadt hatte man sich viel vorgenommen, es galt insbesondere im ersten Spiel gegen den SFF Bonn die Tabellenposition zu behaupten und gegen Duisburg die Punkte mitzunehmen.
Bis auf den krankheitsbedingten Ausfall von Tobias Müller konnte Teammanger Georg Hahnen aus dem vollen schöpfen, obwohl mehrere Spieler durch Erkältungen angeschlagen in die Spiele gingen, u.a. auch Leistungsträger Dennis Schiffer. Im Tor vertrat Andreas Hofferbert Stammtorhüter Domenic Saurbier und auf dem Flügel konnte als Neuling Björn Marschollek aus Aachen eingesetzt werden.
Mit einigen taktischen Umstellungen begann man das wichtige Spiel gegen Bonn, doch von Beginn an kam man mit den eigenen Umstellungen nicht zurecht und verschlief größtenteils wichtige Situationen. Der Spielaufbau wirkte ideenlos gegen die tief stehenden Bonner und die Lauf- und Zweikampfbereitschaft war gering. Etwas unglücklich aus einem Pressball heraus fiel dann das 1:0 für Bonn. Dies zeigte dann leider auch direkt Auswirkungen auf die Moral der DJK Jungs, welche zunehmend unsicherer spielten. Das 2:0 der Bonner folgte aus einem Freischlag nur rund 2 Meter vor dem Tor der DJK, wobei die Organisation der Mauer und der übrigen Stürmer nicht stimmte und den Bonnern einen freien Schuss ermöglichte.
Die Stimmung in der Drittelpause wendete sich auf der Holzbüttgener Bank wieder zum Negativen und selbst der neue Mitspieler Björn Marschollek bemerkte nach dem Spiel, dass wenig konstruktive Kritik der Spieler untereinander eine Schwächung der gesamten Mannschaft bedeutet und die nötige Ruhe für eine Aufholjagd so schon früh genommen wurde.
Im zweiten Drittel ließen perfekt organisierte Bonner kaum Chancen zu und konnten die Konterchancen nicht nutzen, während Holzbüttgen nicht wirklich ins Spiel zurückfand.
Zumindest endete das Drittel torlos.
Fürs letzte Drittel warf man nochmal alles nach vorne und hätte fast wieder das Spiel eher unverdient offen gehalten, als ein Schlagschuss von Alex Sagafe gegen das Aluminium prallte. Im direkten Gegenzug machten dann die Bonner bei einem 3 zu 1 Konter den Sack zu und erhöhten auf 3:0. Jetzt ließen die DJK Jungs völlig die Köpfe hängen und wurden klassisch ausgekontert, so das Bonn am Ende verdient mit 6:0 das Spiel für sich entscheiden konnte.
Im wahrscheinlich schlechtesten Spiel der Saison zeigten sich deutliche Schwächen der DJK. Im Angriff suchte man ideenlos nach wenigen Pässen den Abschluss durch die zugestellte Mitte und defensiv verlor man gut 70 Prozent aller Zweikämpfe. Keines der sechs Gegentore fiel gegen eine in der Fünf stehende Defensive sonder nahezu jeder Treffer aus einem Konter, wobei häufig viel zu riskant im Aufbau aufgerückt wurde und immer wieder 3 Bonner Stürmer zwischen Verteidigung und eigenem Sturm den Ball kontrollierten. Bei Ballverlusten war ein Nachsetzen nicht erkennbar und simpelste Mittel wie Doppelpässe wurden im Aufbau nicht genutzt. Solange immer nur Stürmer angespielt werden und diese versuchen direkt abzuschließen oder ein Dribbling zu starten, blieb man für den Gegner berechenbar. Wie man es macht zeigten hier deutlich Bonn, welche mit vielen Pässen die Lücken suchten und sich selten auf Dribblings oder direkte Zweikämpfe einließen, sondern immer versuchten die Seite zu wechseln und nach Möglichkeit mit einer Direktabnahme zu punkten, was häufig gelang. Hier muss in Zukunft noch viel Aufbauarbeit geleistet wird.
Im Spiel zwischen den Partien mit Dümpten und Bonn zeigten zumindest die Holzbüttgener Referees Tobias Müller und Felix Gilsbach eine gute Leistung, trotz schwieriger Situationen beim 3:1 Sieg für Dümpten.
Dass das Großfeldteam auch nicht unter Druck besser spielt, zeigte dann das zweite Spiel gegen Duisburg. Zwecks Eigenmotivation legte man vor Spielbeginn fest, dass pro Gegentor 5 EUR von jedem Spieler in die Mannschaftskasse zu packen sind und jedes fehlende Tor bis 15 einen weiteren Euro bedeutet.
Mit dem Kopf bei den Strafgebühren und die sich ständig verbessernden Duisburger unterschätzend, lag man nach 3 Minuten 2:0 zurück. Nach einer Auszeit versuchte man sich zu beruhigen, doch die Verunsicherung war allen Spieler deutlich anzumerken. Simpelste Pässe gingen daneben, Bälle versprangen und beste Torchancen konnten nicht genutzt werden. Dazu kam das Gefühl das man einfach das Tor nicht trifft und so endete das erste Drittel mit einer 2:1 Führung des Underdogs, der leidenschaftlich verteidigte. Letztendlich kann man dankbar sein, dass Duisburg nur auf einen kleinen Kader zurückgreifen konnte und konditionell so einbrach, dass die DJK im zweiten und dritten Drittel auch bei 5 gegen 5 ein Powerplay aufspielen konnte. Hätten die Duisburger nämlich mehr nach vorne noch investieren können, hätte das Spiel anders ausgehen können.
Nach der 3:2 Führung beruhigte sich das Spiel von Holzbüttgen dann und man organisierte ab diesem Zeitpunkt, in Anbetracht der Umstände, das Spiel ganz ordentlich. Man konnte zwei Freischläge verwandeln und sogar ein Powerplay wieder nutzen. Doch letztendlich konnte selbst der 12:2 Sieg die bittere Niederlage im ersten Spiel nur wenig abdämpfen und dazu kostet es jeden Spieler 13 EUR.
Jetzt gilt es die Niederlage abzuhaken, daraus zu lernen und den Teamgeist zu stärken, welcher an diesem Spieltag größtenteils auf der Strecke blieb. Positive Verstärkung und konstruktive Kritik sind hier die angemessenen Mittel, da mit Sicherheit niemand absichtlich schlecht spielt, Chancen nicht nutzt oder Zweikämpfe verliert. Jeder muss wieder für den anderen laufen und nicht nur auf sich selbst achten. Dazu müssen die taktische Vorgaben konzentrierter umgesetzt werden und gerade die Defensivarbeit als Team wieder auf den Stand der Hinrunde gebracht werden. Es warten schwere Aufgaben in den kommenden letzten Spielen, bei welchen nur ein starkes Team punkten kann.
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