Zum Abschluss der Hauptrunde hat uns der Spielplan noch einmal ein echtes Highlight beschert. Am Sonntag waren die Dümptener Füchse zu Gast in der Stadtparkhalle. Ein Duell, dessen Wichtigkeit nicht an der aktuellen Tabellensituation abzulesen war (die DJK war bereits vor diesem Spiel sicher Zweiter), sondern vielmehr ihren Ursprung in der gemeinsamen Historie hat. Viele emotionale Spiele wurden bereits in der Jugend ausgetragen und umso motivierter war die Mannschaft endlich wieder nach mehr als 2 Jahren im heimischen Holzbüttgen gegen Dümpten zu spielen.
Die heimstarke DJK (einzige Heimniederlage war die 2.Liga-Premiere gegen den späteren Meister Bremen) musste allerdings auf eine Reihe von Leistungsträgern auf und neben dem Platz verzichten. Während Morten Winter am Big Apple auf Talentesuche ging, fehlten die beiden Youngsters Mark Jones und Florian Scheidt, weil sie ihren Ausstand aus der U17 bei dem Spieltag in Bonn feiern wollten. Auch der „Spiritus Rector“ des Erfolgs, Daniel Joest, war durch einen Jugendspieltag verhindert, sodass Kristof Marzinkowski seinen Einstand als Headcoach feierte. Die Blöcke mussten daher etwas verändert werden. Ulf „Adriansson“ Rademacher spielte also an der Seite von Alex Sagafe im ersten Block, während der zweite Block durch Daniel Gayk und Matthias Sieling ergänzt worden ist. Dass die DJK dennoch mit drei Reihen antreten konnte, ist dem Umstand geschuldet, dass sich in dem breiten Kader während der Saison keiner hängengelassen hat und somit alle Spieler ihre Einsätze verdienten und diese mit sehr guten Leistungen auch rechtfertigten.
Das Spiel begann ruhig und beide Mannschaften waren darauf bedacht in den ersten Minuten ins Spiel zu finden und selber keine Fehler zu machen. Mitte des ersten Drittel kam Dümpten durch eine Undiszipliniertheit zu ihrem ersten Powerplay, doch auch mit einem Mann weniger war die beste Defensive der Liga zunächst nicht zu bezwingen. Kaum war die DJK wieder vollzählig, setzte sich der dritte Block schön in der Mülheimer Hälfte fest und so konnte Legende Peter Hahnen einen Pass von Christian Dohle aus dem Slot zur 1:0 Führung nutzen.
Das zweite Drittel begann ähnlich verhaltend wie das erste, doch fiel das Tor dieses Mal auf der anderen Seite. Nach acht gespielten Minuten verwertete Alexander Panzer einen Abpraller zum 1:1. Doch die Antwort der DJK ließ nicht lange auf sich warten. Felix Gilsbach konnte fünf Minuten später durch einen schönen Fernschuss den alten Vorsprung wiederherstellen. Ein weiteres Powerplay von Dümpten blieb ungenutzt, sodass es mit einer 2:1 Führung in die letzte Pause ging. Der vorübergehend beförderte Teammanager Marzinkowski lobte die Leistung der Mannschaft, mahnte jedoch auch:
„Dümpten wird jetzt noch einmal alles nach vorne werfen und anrennen. Lasst uns hinten sicher stehen und vorne die Konter konzentriert ausspielen.“
Die DJK startete in das dritte Drittel deutlich besser, als in die beiden davor. Man ließ den Ball schön laufen und konnte sich einige Male in der gegnerischen Hälfte festsetzen. Aus dem Nichts konnte Jan Niklas Buckermann den Ball tief in der Dümptener Hälfte an der Bande gewinnen. Die DJK war aufgerückt und so konnte er frei auf das von Jan Saurbier gehütete Tor schießen. Dieser hielt den ersten Schuss, beim Nachschuss von Kevin Buckermann war er jedoch chancenlos. Nun überschlugen sich die Ereignisse. DJK-Kapitän Schiffer monierte (nicht ganz zu Unrecht) ein Anheben des Stocks vor dem 2:2, Schiedsrichter Tölzer sah das anders und gab dem Capitano zwei Minuten Denkpause auf der Strafbank. Kurz vor Ablauf dieser Strafe, handelte sich die DJK eine weitere 2-min Strafe durch Reklamieren ein. Das Spiel drohte nun durch die doppelte Überzahl zu kippen, weshalb Marzinkowski das Time-Out zog und die Gemüter beruhigte. Die anschließenden Powerplays brachten den Füchsen nichts ein – die Unterzahl hielt! Das Drittel endete mit einer weiteren kleinen Strafe, dieses Mal allerdings für unsere Gäste aus dem Ruhrgebiet. Leider lief der Ball im Überzahlspiel der Djk nicht so flüssig, wie er es in den Spielen davor tat, sodass dieses Powerplay nicht genutzt wurde. Nach gespielten 60 Minuten stand es 2:2 und die ca. 220 Zuschauer bekamen noch einen Nachschlag geliefert.
In der Verlängerung machten sich die größeren Kraftreserven der Grün-Weißen deutlich bemerkbar. Alle drei Blöcke spielten nun mit Druck nach vorne und Dümpten konnte sich oftmals nur durch lange Bälle befreien. Mehr als ein Pfostentreffer sprang bis zur letzten Minute der Verlängerung allerdings nicht raus. Doch dann gelang es den Holzbüttgern eine Befreiungsaktion abzufangen. Pass von Sagafe raus nach rechts auf Schiffer, der dort sträflich alleine stehen durfte, Bogenlauf, die Murmel ab in den Winkel, Tor, 3:2, Jubel!
Leider folgte nach den sportlich-fairen 70 Minuten der negative Höhepunkt, als der Füchse-Kapitän bei der abschließenden Verabschiedung die falschen Worte wählte, sodass es selbst einigen Mülheimer Spielern die Schamesröte in die Gesichter trieb. Dass dies zum Glück eine Ausnahme in unserer schönen Sportart ist, zeigten die schnell folgenden Entschuldigungen einiger gegnerischer Spieler. Also liebe Kinder: „Bitte nicht nachmachen!“.
Zu guter Letzt wollen wir noch einem Mann Aufmerksamkeit schenken, der sie sich redlich verdient hat. Jörg“masi“ Feldhausen wird nach dieser Saison seine aktive Karriere aus gesundheitlichen Gründen beenden müssen. Dieser Abgang schmerzt – sportlich wie sozial. Unsere „#77“, der selber stets betont, Floorball bereits auf dem Ascheplatz gespielt zu haben, ist mit seiner stets positiven Art ein Gewinn für jede Mannschaft und seine schnörkellose, aber effektive Spielweise, hat so einige, vermeintlich technisch stärkere Spieler, zur Verzweiflung gebracht. Jörg, wir hoffen, dass du uns in irgendeiner Funktion erhalten bleibst, denn niemals vergessen: Einmal DJK, immer DJK!
Am Sonntag, den 22.3., werden die „Jungs vom Bruchweg“ um 12:30 Uhr nun ihre Kür gegen die Halle Saalebiber, den Tabellenersten aus der Süd/Ost-Staffel der 2. Floorballbundesliga, geben.
Für dieses erste Playoffspiel der Vereinsgeschichte brauchen wir wieder so eine fantastische Stimmung, wie jetzt gegen Dümpten. Alle zusammen, alle als Einheit. Kommt vorbei und macht aus der Stadtparkhalle eine Festung!
(Text: Alex Sagafe, Fotos: Max Schützeichel)