Zweimal Tiefschlaf = 4 Gegentore |DJK verliert unglücklich gegen Ligaprimus Eiche Horn

2036

Am 5.12. empfing die DJK Holzbüttgen den TV Eiche Horn aus Bremen. Beide Mannschaften haben letztes Jahr in der Relegation um den Aufstieg in die 1. Bundesliga die Nord-West-Staffel vertreten und somit versprach diese Ansetzung absoluten Spitzensport. [von Alexander Sagafe]

Die beiden bisherigen Aufeinandertreffen konnten die Bremer erfolgreich gestalten, jedoch zeigten die beiden unterschiedlichen Spielverläufe, dass die DJK den Abstand zum Ligaprimus deutlich verkürzen konnte und wollte nun den Bremern erstmalig ein Bein stellen.

Die Holzbüttger konnten aus dem Vollen schöpfen und somit blieb kein einziger Platz auf dem Spielberichtsbogen frei. Bremen hingegen musste mit Till Geiler auf einen gefährlichen Stürmer verzichten.

Das erste Drittel verzeichnet im Spielbericht zwar „keine Ereignisse“, jedoch war schnell klar, in welche Richtung das Spiel gehen sollte. Beide Mannschaften standen gut in der eigenen Zone, es wurden viele Bälle geblockt und das Geduldsspiel begann. Im Laufe der ersten zwanzig Minuten ist es dann etwas hektischer geworden, denn auf beiden Seiten gab es grenzwertige Aktionen, die vom Schiedsrichtergespann ungeahndet blieben. So ging es nach einem intensiven Drittel in die erste Pause. Die Ansprache von Trainer Joest war klar: „Hinten weiter sicher stehen. Viele Bälle blocken und die Konter zu Ende fahren.“

v89zYysZa9fREYehmUqRxv5_VlfsE_yaoN9CkUDVf0A,6IN6F0tMqYHhfF6AxB4zf7iP5O0qx-AIyd3XHNbbncE
Die DJK-Betreuer stets mit Ruhe und den richtigen Tipps
Foto by Maximilian Schützeichel

Gesagt, getan. Und wie! Knapp drei Minuten waren im zweiten Drittel gespielt, als man einen dieser Konter ausnutzen konnte. Sieling legte den Ball und klassischer No-Look-Manier die Bande runter auf Mix, dieser mit einer Berührung auf Winter, der die Murmel nur noch trocken ins Tor schieben muss. Super super gespielt, super super Tor, Tiki-Taka. Die DJK nun wacher, präsenter. Bremen tat sich im Aufbau nun deutlich schwerer, die DJK konnte in dieser Phase durch gute Laufarbeit viele Lücken rechtzeitig schließen. Ende des zweiten Drittels musste zunächst Weck wegen unkorrektem Abstand auf die Strafbank, drei Minuten später traf es Kapitän Plate wegen überhartem Körpereinsatz. Beide Überzahlsituationen wurden jedoch kläglich vergeben, sodass es mit einem 1:0 in die Pause ging.

h_tXYVtjVERFJ-yzMfhpnCxL9VOBYC7m7YboNJz7nIw,n2NxAgIoAEQyS5m_lLyknLM56ctbC2SKJhQCl-9XwgU
Morten Winter (71) überragte mit 2 tollen Toren
Foto by Maximilian Schützeichel

Es war klar, was nun passiert. Bremen wird drücken, versuchen die Bälle bereits tief im gegnerischen Drittel zu gewinnen. Die DJK wollte diese Räume mit schnellen Pässen auf die Flügelstürmer nutzen und mit Kontern stets gefährlich bleiben. Den Anfang in ein rassiges Schlussdrittel machten jedoch die Norddeutschen. Plate passt den Ball aus der Ecke quer durch die Box auf Weck, der den per Direktabnahme in die Maschen hämmert. Nur eine Minute später sollte Komarov mit seinem ersten Tor für den TV Eiche Horn das Spiel drehen. 1:2 aus Sicht der Gastgeber. Und als wäre das nicht schon genug, bekommt Kapitän Sagafe eine (zweifelhafte) Zwei-Minuten-Strafe wegen Bodenspiels – mitten in der Drangphase der Bremer, die nun ihrerseits die Chance haben im Powerplay den Abstand zu erhöhen. Doch denkste! Schiffer blockt einen Schuss, bekommt den Ball vor die Füße, legt den Turbo ein, Pass auf Suuronen und dieser netzt in bester „Ich-komm- gerade-ganz-entspannt-aus-der-Sauna“-Manier per Rückhandschuss in die lange Ecke ein. 2:2! Ausgleich! Unterzahltor! Ratatataa! Das Momentum war nun auf Seite der DJK. Viele Angriffe wurden vorgetragen, jedoch verhinderten die gute Blockarbeit und der gute Torwart Lizotte den dritten Treffer für die Gastgeber. Und es passiert das, was nicht passieren darf. Mitten in der Drangphase konnte sich Bremen mit einem hohen Ball befreien, technisch stark angenommen von Jugendnationalspieler Westermann, der ungehindert vors Tor laufen kann und nur noch Einschieben braucht. Ein Tor, das so zu dieser Zeit in so einem Spiel nie und nimmer fallen darf. Egal! Wie sagte bereits Olli Kahn so schön: „Mund abputzen, weitermachen!“. Bullygewinn Bremen, langer Ball nach vorne, undurchsichtige Situation im Schutzraum der Holzbüttger, Ball im Tor, 2:4. Acht Sekunden nach dem 2:3. Alles Reklamieren über ein mögliches Schutzraumvergehen änderte nichts. Die DJK warf nun in den letzten 5 Minuten noch einmal alles nach vorne, jedoch sprang nicht mehr als das 3:4 durch Morten Winter raus.

EOJgDEgvT7WC1moL39W2cHhy5BBNcL1tdJC9lLyZzkU,tixTmxuX2RluN4_aU1pBcvwEVffRPWYZwgCP4GS-DHA
Die DJK bewies erneut Gefährlichkeit in Unterzahl
Foto by Maximilian Schützeichel

Es bleibt festzuhalten, dass man mit den „Großen“ in dieser Liga mithalten kann. Man darf sich nur keine Tiefschlafphasen erlauben. Die ersten beiden Gegentore fielen innerhalb 61 Sekunden, die letzten beiden innerhalb 8 Sekunden. Unaufmerksamkeiten, die eine so erfahrene Mannschaft ausnutzt. Die DJK konnte ihrerseits die beiden Überzahlmöglichkeiten kurz hintereinander nicht zum 2:0 nutzen. Kleine Unterschiede, die ein so enges Spiel dann schlussendlich entscheiden und Bremen als nicht unverdienten Sieger am Ende jubeln lässt.

ibYLElGqoL_jp8zoBaXS03claB7f3sxKSj0ojPyBhB4,5MUcT1fVFATCeQHbtunaE1WieU6UEsKo_u1qZ5-5Ul0
Immer wieder im Mittelpunkt: Schiedsrichter Markus Rantsi (r.)
Foto: Max Schützeichel

Für die DJK geht es am 12.12. 2015 am Bruchweg gegen Hannover weiter. Kostenlos, aber niemals umsonst!