Rückkehrer Daniel Gayk im Interview
Mehrere Neuzugänge verstärken die DJK-Bundesligamannschaft bei der Premierensaison im deutschen Floorball-Oberhaus. Nach und nach wollen wir diese etwas genauer vorstellen.
Diesmal steht ein alter Bekannter und Rückkehrer auf der Liste. Nach Janik Pfeiffer, Jannik Heinen und Simon Lange stellt sich nun Daniel Gayk unserern Fragen.
Hallo Daniel. Den Meisten hier in Holzbüttgen wirst du sicher noch bekannt sein. Könntest du dich trotzdem einmal kurz für die neuen oder jüngeren DJK-Fans vorstellen?
Ich bin 25 Jahre alt und komme ursprünglich aus Neuss, wo auch noch meine Familie wohnt. Zum Beginn meines BWL-Studiums bin ich dann vor einigen Jahren nach Münster gezogen. Momentan arbeite ich an der Universität Münster und schreibe an meiner Doktorarbeit, sodass ich noch drei weitere Jahre im wunderbaren Münsterland verbringen werde. Den Floorballsport habe ich in Münster beim Hochschulsport kennen und lieben gelernt. Als ich eines Tages herausfand, dass Floorball auch ganz in der Nähe meines Elternhauses im Rheinland gespielt wird, habe ich mich geärgert, dass ich nicht schon zu Schulzeiten auf diesen Sport aufmerksam wurde.
Du bist gerade von einem Wochenende bei der deutschen Nationalmannschaft zurückgekehrt? Wo ward ihr? Und wie lief’s?
Wir haben an der 6 Nations Floorball Challenge (6NFC) in Presov (Slowakei) teilgenommen. Dank einer großen Leistungssteigerung im Laufe des Wochenendes und Siegen gegen die starken Norweger und Slowaken haben wir das Turnier gewonnen. Es war wirklich eine klasse Vorbereitung auf die anstehende Weltmeisterschaft in Prag im Dezember. Mir ist es echt immer wieder eine große Ehre, dabei zu sein, sich zu verbessern und seinen Teil zum Erfolg beizutragen. Vor allem macht es einfach Spaß, mit den Teamkollegen Zeit zu verbringen und da vergeht dann auch die 13-stündige Autofahrt (fast) wie im Flug.
Mit mehreren Unterbrechungen ist es bereits deine 4. Saison hier in Holzbüttgen. Was hast du in der Zwischenzeit gemacht?
Aufgrund meines Studiums bin ich mittlerweile nur noch selten in Holzbüttgen und Umgebung. Jedoch habe ich in der Vergangenheit schon mal Praktika im Rheinland absolviert, sodass ich ab und an mal für 3 Monate in der Region war und dann wieder zuhause wohnte. Floorball habe ich natürlich trotzdem sehr viel gespielt – sei es in Münster oder in Auslandssemestern in Finnland und Norwegen.
Wie hast du die Entwicklung der DJK währenddessen verfolgt?
Durch sehr enge freundschaftliche Beziehungen zu einigen Spielern der DJK habe ich die Entwicklung immer mitverfolgt. Zusammen mit Dennis Schiffer habe ich schon so manchen Floorballurlaub in Skandinavien unternommen und mit Morten Winter habe ich mir im Auslandssemester in Bergen (Norwegen) sogar ein Zimmer geteilt – das hat natürlich auch den Bezug zur DJK intensiviert.
Wie kam deine Rückkehr zustande?
Im Sommer habe ich viel mit Dennis Schiffer und auch dem Trainer Daniel Joest über die kommende Saison gesprochen. Aufgrund vieler beruflicher Verpflichtungen und Terminen an einigen Trainings/Spieltagen in 2018 war ursprünglich angedacht, dass ich erst ab Anfang 2019 richtig in die Saison in Holzbüttgen einsteige. Allerdings haben wir uns dann dafür entschieden, dass wir es schon in 2018 versuchen und es dann zu schauen gilt, wie schnell man sich spielerisch ins Team integrieren kann.
Du hast bereits viel Erfahrung bei mehreren Clubs in mehreren Teams – auch international – gesammelt? Welche Niveauunterschiede konntest du ausmachen zwischen 1. Und 2. Liga in Deutschland bzw. zum Floorball in Finnland oder Norwegen?
Der größte Niveauunterschied lässt sich sicherlich im Vergleich mit den finnischen Ligen beobachten. Das spielerische Level dort ist immens hoch, sodass man sich bei vielen Spielern eine Menge abgucken kann. Jedoch wagen auch immer mehr finnische Spieler den Schritt nach Deutschland und lassen sich auf ein Floorballabenteuer ein. So freut es mich sehr, dass ein Bekannter von mir (Henry Backman) aus Vaasa (Finnland) in dieser Saison nun für den UHC Weißenfels aufläuft und auch schon in den Top 5 der Scorerliste zu finden ist.
Ihr habt erst kürzlich mit der Herrenmannschaft den ersten Bundesligasieg eingefahren. Dabei hast du den Siegtreffer zum 3:2 gegen BAT Berlin 15 Sekunden vor Schluss gemacht. Direkt danach hast du auch wieder einen besonderen Torjubel gezeigt. Wie kamst du darauf?
In solch einem Moment ist man voller Adrenalin und denkt nicht bewusst darüber nach, ob man einen Torjubel macht oder nicht. Ursprünglich habe ich mir diesen Torjubel bei meinem schwedischen Lieblingsspieler Billy Nilsson abgeschaut, welcher früher einen markanten Irokesenhaarschnitt getragen hat. Dennis und ich haben Billy Nilsson im Rahmen eines Damenspiels in Uppsala (Schweden) sogar mal auf der Tribüne getroffen und gemeinsam ein Erinnerungsfoto geschossen – wahrlich ein sympathischer Typ!
Außerdem kennt man dich auch unter dem Spitznamen Alvez. Gibt es dazu eine Geschichte?
Das ist mir bis heute auch ein Rätsel. Das weiß wohl nur Dennis, der mir diesen „Spitznamen“ in einem Facebookbeitrag der DJK Holzbüttgen verliehen hat. Im Folgenden wurde ich sogar von Spielern aus anderen Regionen Deutschlands auf diesen „Spitznamen“ angesprochen – eine fundierte Erklärung hatte ich nicht auf Lager.
Welche Ambitionen und Ziele hast du dir für diese Saison noch gesteckt? Persönlich und mit dem Team?
Nun sind wir sicherlich alle bis in die Haarspitzen motiviert, den nächsten Heimsieg einzufahren. Aufgrund des ähnlichen Leistungsniveaus vieler Teams in der Liga ist sicherlich auch der Playoffeinzug noch nicht außer Reichweite, wenn wir Konstanz in unsere Leistungen bringen können. Persönlich möchte ich das Team natürlich so gut wie möglich unterstützen, mich spielerisch noch besser auf dem Platz zurechtfinden und auch im DJK-Dress mein Potenzial abrufen.
Und was erwartest du vom nächsten Heimspiel gegen Kaufering?
Ich erwarte zwei Teams, die gerne kontern und vor allem auch die große Kulisse lieben. Es wird sicherlich sehr spannend und ich tippe auf einen 4:2 Heimsieg für uns!
Ich freue mich auf Samstag! Ich hoffe, ihr seid alle dabei und wir sehen uns.