DJK ist deutscher Meister

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Die DJK mit dem Pokal (Foto: Tillmann Dreesen)

In einer engen Partie behielt die Bundesligamannschaft der DJK Holzbüttgen Floorballabteilung am Ende die Oberhand und siegte gegen Rekordmeister UHC Weißenfels mit 3:4 nach Verlängerung. Das goldene Tor von Jannik Heinen krönte die Mannschaft zum Meister und versetzte ganz Holzbüttgen in kollektive Ekstase.

Dass es nach dem Penaltyschießen vor einer Woche nochmal ein spannendes Spiel werden würde, war allen Beteiligten klar. Die zwei besten Teams der vergangenen Bundesligasaison haben das über das ganze Jahr gezeigt. Aber dass es noch einmal nervenaufreibend spannend wird, damit rechneten die Wenigsten. Erneut bis in die Verlängerung ging das zweite Spiel der Best-of-Three-Finalserie, das über weite Strecken von sehr viel Hektik und einem munteren Auf und Ab geprägt war. Nur selten konnten die Weißenfelser ihr technisch und taktisch hervorragendes Spiel auf das Feld bringen. Die Holzbüttger setzten mit viel Herzblut, Tempo und körperlichem Engagement dagegen.

Eemeli Pelamo mit viel Engagement im Endspiel (Foto: T. Dreesen)

Dabei waren es trotzdem immer wieder die Gastgeber in der Stadtparkhalle Weißenfels, die vermeintlich näher am Sieg waren, die immer wieder in Führung gingen (Phillip Weigelt (10.), Max Blanke (29.), Tomi Takala (53.)). Doch die Holzbüttger mit ihrem unbändigen Willen fanden immer wieder eine Antwort. Janos Bröker egalisierte den ersten Treffer durch eine Ablage seines Bruders Niklas (10.), dieser tankte sich Anfang des dritten Drittels allein gegen die Weißenfelser Defense durch und stocherte den Ball ins Netz (44.), Torben Kleinhans ließ sich zum Ende der regulären Spielzeit dann von Janos Bröker bedienen, versenkte aus mittlerer Distanz im Tor und brachte seine Mannschaft in die Verlängerung.

Zwischendrin hatte immer wieder Goalie Jan Saurbier seine Finger im Spiel und unterband ein ums andere Mal die gefährlichen Angriffe der Weißenfelser, so dass diese nicht schon früher den Sack zu machen konnten.

DJK bejubelt Meistertitel (Foto: T. Dreesen)

Mit einem 3:3 ging es dann in die Verlängerung und vieles sah erneut nach einem Penaltyschießen aus, bis sich eine Minute vor Schluss Jannik Heinen ein Herz fasste, von Moritz Neustadt eingeleitet den Weg nach vorne suchte und vor dem gegnerischen Tor eine Doppelpasskombination mit dem am heutigen Tag wieder bärenstarken Janos Bröker spielte, um am Ende ganz sicher zum Sieg und zur deutschen Meisterschaft zu verwandeln.

Großer Jubel beim Team, das direkt den Weg zu den mitgereisten DJK-Fans auf der Tribüne suchte. Jannik Heinen gab nach dem Spiel seine Sicht auf das enge Finalspiel preis: „Ich glaub, das macht den Zuschauern Spaß, wenn man so ein Finale sehen kann. Auch als Spieler ist das ein supergeiles Gefühl: Weißenfels liegt dreimal vorne, wir kommen dreimal zurück und dann so ein Spiel zu gewinnen und den deutschen Meistertitel einzufahren. Das ist nochmal viel bedeutender. Auch für uns.“

König an diesem Tag – Siegtorschütze Jannik Heinen (Foto: T. Dreesen)

Sein Trainer Tim Hidskes spannte nach dem Spiel nochmal den Bogen über die gesamte Saison und den fantastischen Lauf, den seine Mannschaft seit Januar in der Liga hatte: „In den letzten Monaten haben wir uns hauptsächlich darauf konzentriert, unsere Aufgaben zu erfüllen. Wir kannten unseren Spielplan, wir wussten, was wir zu tun hatten, und wir wussten auch, dass es nie einfach werden würde. In den letzten Spielen der regulären Saison war die Mannschaft in der Lage, den Spielplan zu befolgen, und jeder Spieler hat seine Verantwortung übernommen. Wir haben während der gesamten Saison gezeigt, dass uns Comebacks liegen, und wir haben in dieser Saison noch keine Verlängerung verloren. Das hat uns Selbstvertrauen gegeben. Das Vertrauen in den Plan war da, die Mannschaft hat ihn befolgt und wurde dafür belohnt.“

Abteilungsführer Philip Jesse hatte am Ende nicht nur lobende Worte für das Team, sondern auch für den gesamten Organisationsapparat drumherum: „Was für eine Saison. Ich gratuliere unseren Jungs und unserem Meistertrainer Tim Hidskes mit dem gesamten Staff von ganzem Herzen zum ersten Titelgewinn überhaupt in unserer Vereinshistorie. Und dann gleich den Größten, den es gibt. In Weißenfels haben wir in der Vorbereitung mit einem Erfolg angefangen (Gewinn des RENEW-Cup, gez. D. Red.) und jetzt schließt sich der Kreis mit dem OT Siegtor durch Jannik Heinen.

Meistertrainer Hidskes (v.) und Abteilungsleiter Jesse (l.) beim Empfang der Meistermannschaft (Foto: Andreas Klüppelberg)

Die harte Arbeit und auch die Offenheit für ein neues Spielsystem haben sich ausgezahlt und die Mannschaft, aber auch die Mannschaft hinter der Mannschaft – von den Bandenkids bis zum Vorstand – können sich als Teil des Erfolges fühlen. Dieser Titelgewinn bleibt für die Ewigkeit. Die Anteilnahme des Umfeldes – von unseren Sponsoren, von der Politik, der Stadt und natürlich den vielen treuen Fans ist unglaublich. Unsere Fans haben den Livestream überall verfolgt. In Schweden, Finnland, der Schweiz aber auch in Kanada, Spanien, USA und den Seychellen haben Fans das Spiel live gesehen und Glückwünsche übermittelt. Einfach nur unglaublich. Jetzt genießen wir diesen historischen Titel. Heja DJK!“

Bereits am Sonntagabend wurde die Meistermannschaft vor der Stadtparkhalle Kaarst von den daheimgebliebenen Fans in Emfpang genommen. Die Bilder zeigen, welche eingeschworene Truppe Mannschaft und Fans sind. Es zeigt, welchen Stellenwert Floorball mittlerweile in Holzbüttgen und Kaarst hat. Die Sportart zieht Junge wie Alte in ihren Bann. Der Meistertitel ist nicht das Ende einer Geschichte. Jetzt geht es erst richtig los.

Die Meistermannschaft wird frenetisch von ihren Fans empfangen (Foto: A. Klüppelberg)