An einem hochspannenden Floorballwochenende konnte sich die Bundesligamannschaft der DJK Holzbüttgen gegen die ETV Piranhhas Hamburg in der Halbfinalserie durchsetzen. Dafür benötigten die Holzbüttger am Ende die volle Distanz von drei Spielen.
Freude, aber auch Erleichterung war den Spielern und Verantwortlichen der DJK Holzbüttgen am Ende deutlich anzusehen. Bis zuletzt blieb die Entscheidungspartie am Sonntagnachmittag offen. Dass es so weit gekommen ist, war einer schwachen Partie am Samstagabend und einem Gegner auf Augenhöhe geschuldet. Denn eigentlich gingen die Holzbüttger durch den Hinspielsieg in Hamburg mit der besseren Ausgangsposition in das zweite Spiel der Best-of-Three-Halbfinalserie der diesjährigen Playoffs um die deutsche Meisterschaft. Doch von Anfang an steckte der Wurm drin.
Spiel 2 gehörte den Hamburgern
Unkonzentriertheiten, Ungenauigkeiten, Fehler – über 250 Zuschauer in der Stadtparkhalle Kaarst sahen am Samstagabend kein gutes Spiel der Mannschaft von Tim Hidskes. Die Hamburger nutzten jede Schwäche gnadenlos aus. 1:5 aus Sicht der DJK nach den ersten 20 Minuten waren daher mehr als verdient.
Schlussendlich liefen die Holzbüttger diesem Rückstand die Restzeit hinterher. Einem guten zweiten Drittel, in dem man auf zwei Tore wieder herankam, folgte im letzten Durchgang des zweiten Spiels sofort wieder Ernüchterung durch weitere Treffer der Gäste. An diesem Abend schien den Piranhhas alles zu gelingen, während die Gastgeber nur zuschauen konnten. Folgerichtig das abschließende 5:9 und die nötige Entscheidung am Sonntagnachmittag.
Leistungssteigerung im Entscheidungsspiel
Trotz Sommerwetter und Schützenfest in Kaarst fanden erneut knapp 190 Zuschauer den Weg in die Stadtparkhalle. Dieses Mal sahen sie aber eine völlig andere Holzbüttger Mannschaft auf dem Feld. Konzentriertes direktes Spiel, klarer Aufbau und die nötige Präsenz in den Zweikämpfen führte zu einem schnellen Doppelpack von Nils Hofferbert und der verdienten 2:0-Führung nach dem ersten Drittel. Die Führung hätte zum jetzigen Zeitpunkt auch deutlich höher ausfallen können.
Trotzdem verfiel die DJK immer wieder in alte Muster, ließ den Hamburgern insbesondere in der ersten Hälfte des zweiten Durchgangs wieder mehr Platz, welchen diese sofort nutzen. Plötzlich stand es wieder 2:2. Trotzdem konnte die DJK immer wieder nachlegen. Ein Faktor an diesem Tag war dabei sicherlich die Rückkehr von Nationalspieler Janos Bröker. Der 28-Jährige verletzte sich beim WM-Qualifikationsturnier vor zwei Wochen an der Hand und pausierte die ersten zwei Playoffs-Spiele. Für das entscheidende Match lief er trotz Einschränkung aber dann dennoch auf.
Bessere Mentalität und Rückkehrer Bröker
„Ich wollte dem Team so gut es geht helfen. Ich habe schon gemerkt, dass meine Technik eingeschränkt ist. Es freut mich, dass es dennoch gereicht hat,“ so Bröker. Auf dem Feld war von Einschränkungen wenig zu sehen. Bröker setzte immer wieder Ausrufezeichen im Angriffsspiel. Seine Leistung krönte er selbst mit den nicht nur wichtigen, sondern auch ansehnlichen Treffern zum 4:2 und 5:2 am Ende des zweiten Drittels.
Der letzte Durchgang wurde dann nochmal spannend, da die Hamburger erneut bis auf ein Tor verkürzen konnten. Trotz Hofferberts Entlastungstreffer zum 6:4 zwei Minuten vor Schluss, geriet die Partie nochmal hektisch. In Unterzahl kassierte die DJK 17 Sekunden vor Schluss noch den Anschlusstreffer und versetzte ihre Fans nochmal in Schockstarre. Doch der Vorsprung sollte reichen und alle in Grün und Weiß am Ende jubeln.
Nach dem Sieg lobte Bröker seine Mannschaftskameraden: „Unsere Mentalität war heute deutlich besser. Samstag waren wir dem physischen Spiel der Hamburger noch nicht gewachsen. Heute haben wir es angenommen und gut umgesetzt.“ Auch Trainer Tim Hidskes hatte nur lobende Worte für sein Team: „Das war unser bisher bestes Spiel in den Playoffs. Wir haben unserem eigenen Plan besser befolgt. Es ist immer schwer gegen ein Team zu spielen, dass nur auf deine eigenen Fehler wartet. Füge noch den Playoffs-Druck und ein schlechtes Spiel am Abend zuvor hinzu, das macht es dann umso schwerer hier und heute. Am Ende zählt nur der Sieg. Und den haben wir geholt.“
Nun warten die Finals und Rekordmeister Weißenfels
Hidskes und die Bundesligamannschaft freuen sich nun auf die Finalserie gegen Rekordmeister UHC Weißenfels, die sich am Samstag mit einem 6:5-Erfolg gegen Chemnitz bereits im zweiten Spiel ihrer Serie durchgesetzt haben. Der Finaleinzug stellt den größten Erfolg der noch jungen Floorball-Bundesligageschichte der DJK Holzbüttgen dar. Der Auftakt erfolgt nächste Woche mit einem Heimspiel der DJK (18./19.06.). Eine Woche darauf folgt dann Spiel 2 und ein mögliches Entscheidungsspiel in Weißenfels (25./26.06.). Weitere Infos folgen zeitnah.