Holzbüttgen kürt sich zum deutschen Meister 2022 – Rückblick auf die Finalserie

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Milli Spöhle feiert mit den Fans die deutsche Meisterschaft (Foto: Tillmann Dreesen)

Gut einen Monat liegt die Finalserie und der Gewinn der deutschen Meisterschaft nun zurück. Gelegenheit noch einmal zurückzublicken bietet da ein Gastbeitrag von Michael Jazbinsek über die Finalserie 2022. Michael war lange Jahre Mitglied beim Nordrhein-Westfälischen Floorball Verband und über die Jahre in ganz NRW aktiv am Floorball beteiligt. Der Beitrag erschien bereits in gekürzter Form auf der Seite von Floorball NRW.

In dieser Saison haben zwei Floorball-Teams aus Nordrhein-Westfalen den Meistertitel auf dem Großfeld errungen. Nach dem Triumph der Dümptener Damen bei den Frauen landete die DJK Holzbüttgen bei den Herren auf Platz 1. Die Finalserie zwischen der DJK und dem UHC Weißenfels hatte am 18. Juni begonnen. Statt wie üblich im heimischen Kaarst musste das DJK-Team sein Heimspiel aus organisatorischen Gründen in Neuss ausrichten – was der Stimmung der heimischen Fans aber keinen Abbruch tat.

Im Halbfinale hatten sich die beiden Mannschaften gegen ihre Kontrahenten aus Chemnitz und Hamburg in engen Spielen durchgesetzt. Somit standen sich die beiden besten Teams der Vorrunde gegenüber, wobei Weißenfels in diesem Duell als leichter Favorit galt. Schon im Vorfeld war klar, dass es zwischen dem Rekordmeister aus Sachsen-Anhalt und dem aufstrebenden Konkurrenten aus dem Westen ein spannendes Finale geben würde. In der Neusser Halle untermauerten die Weißenfelser zunächst ihre Favoriten-Rolle und lagen zwischenzeitlich mit 4:1 in Führung. Doch wie so oft bewiesen die Holzbüttgener einmal mehr ihre Comeback-Qualitäten und kamen bis zum Ende des zweiten Drittels bis auf ein Tor zum 4:5 heran.

Eemeli Pelamo sicher beim Penalty (Foto: Sven Wallner)

Beide Teams waren nun darauf bedacht, die Abwehr zu stabilisieren und frühzeitig gefährliche Konter zu unterbinden. Die Grün-Weißen um Kapitän Dennis Schiffer bemühten sich im Schlussdrittel um den Ausgleich, bissen sich an der gut organisierten Verteidigung der Gäste jedoch immer wieder die Zähne aus. Schließlich wurden die Angriffe der Hausherren doch noch belohnt: zweieinhalb Minuten vor dem Schlusspfiff gelang der viel umjubelte Ausgleich. Beim Stand von 5:5 ging es in die Verlängerung. Doch in den 10 Zusatzminuten vielen keine weiteren Tore. In dieser Phase machte sich beim UHC allmählich die lange Anreise bemerkbar. Holzbüttgen konnte sich ein leichtes Übergewicht erspielen und kam vermehrt zu guten Chancen, die die Heimmannschaft aber nicht zu nutzen wusste. So musste das anschließende Penaltyschießen entscheiden. Und auch hier behielten die Holzbüttgener die Nerven und gewannen mit 6:5. Hier tat sich besonders DJK-Spieler Eemeli Pelamo als eiskalter Vollstrecker mit 2 Toren hervor.

Mit diesem Sieg im Rücken trat Holzbüttgen am 24. Juni die Reise nach Weißenfels an, wo am Tag darauf das zweite Finalspiel angesetzt war. Es war klar, dass Weißenfels alles daran setzen würde, den Matchball des Gegners mit einem Sieg abzuwenden und ein Entscheidungsspiel zu erzwingen. Lange sah es in den intensiven und von Taktik geprägten Spiel so aus, als würde den Weißenfelser dieses Vorhaben gelingen. Denn wie schon im Hinspiel mussten die Holzbüttgener ständig einem Rückstand hinterherlaufen. Doch die UHC-Spieler versäumten es, bei einer 3:2-Führung nachzulegen und das Spiel für sich zu entscheiden. So mussten sie rund 5 Minuten vor Schluss erneut den Ausgleich hinnehmen, der bis zum Abpfiff bestand hatte. Das Ausgleichstor der Gäste besorgte Torben Kleinhans.

Am Ende Jubel bei der DJK über den Gewinn der 1. Deutschen Meisterschaft (Foto: T. Dreesen)

Es ging somit erneut in die Verlängerung. Als in der letzten Minute der Verlängerung ein erneutes Penaltyschießen in der Luft lag, gelang den Mannen um Chefcoach Tim Hidskes das entscheidende Sudden-Death-Tor. Torschütze war der Verteidiger Jannik Heinen nach einer Vorlage von Janos Bröker. Beide konnten durch einen geschickten Spielzug die sonst so aufmerksame Abwehr der Weißenfelser aushebeln. Der Schlüssel zum Erfolg war jedoch die Defensive der Holzbüttgener, die wie aus einem Guss spielte. Der Jubel auf Seiten der Grün-Weißen kannte natürlich keine Grenzen. Ausgelassen feierten sie mit ihren mitgereisten Fans den kaum für möglich gehaltenen Meistertitel. Der Rekordmeister aus Weißenfels erwies sich als fairer Verlierer und gratulierte den Gästen aus NRW zu ihrem ersten Titel.

Auch an dieser Stelle ein herzlicher Glückwunsch an den neuen deutschen Floorball-Meister: Sportverein DJK Holzbüttgen! (M.J.)