Nach all den analytischen Berichten über Bundesliga, Finalserien und Meisterschaften gibt DJK-Kapitän Dennis Schiffer mit einer groß angelegten Danksagung an sein Team und Staff Raum für die Emotionen.
„Ein Hauch von Restzeit. Ich kann nicht mehr still sitzen bleiben. Anspannung fast bis zum Schwindel. Blick aufs Feld, Blickkontakt mit Stefan, dann wieder Augen Richtung Feld, Blick zu Tom, zurück aufs Feld. Ich fühle mich wie ein Heliumballon, der Druck unter meiner Haut ist schier unendlich und ich weiß nicht, wohin mit meinem Adrenalin. Es ist, als fiele die Hallendecke jeden Moment herunter, als kamen die Wände nah bis an die Bande. „Atmen, Junge, atmen!“ Ich sehe Linus, Max, Nikkel und Simmel, die die Spielenden unaufhörlich anfeuern wie Ultras. Es geht auf und ab, hin und her, vorne und hinten, rechts und links. Völlige Reizüberflutung. Ich bin trainiert, um mich auf dem Feld zu verausgaben. Alles kein Thema. Aber diese Rolle, diese Art von psychischer und physischer Belastung hatte ich in 15 Jahren Leistungssport nicht austesten können. „Durchhalten!“
Noch eine gute Minute, Blick wieder aufs Feld: Jetzt ein Ball in der Ecke, Moritz zum Zweikampf. Auf den ersten Blick ‘ne knappe Kiste. Hat er genug Kraft und Tempo? Der Weißenfelser kommt mit gehörig Karacho, wird dieser jetzt per ungeahndetem Foul den Ball holen? „Fuck, es scheint so…oder?“ Nein! Moritz lässt den Kerl in der Ecke versinken, gibt jetzt richtig Gummi. Szenenjubel – jetzt geht’s ab! Pass zwischen Tor und Gegner in den Lauf. Jannik gibt Vollgas. Wenn einer den Turboknopf besitzt, dann er. „Mach jetzt was Geiles, Junge!“ Pass in die Ecke. Da wartet Janos. Ich halte die Luft an und höre förmlich mein Herz schlagen. Jetz passiert gefühlt alles in Zeitlupe: Geschmeidiger Ball in die Ecke zu Janos, Blick ins Feld, Janos sieht Jannik und dessen Kelle. Perfekter Lauf. Dann perfekter Pass. Und? BAM! TOR! ESKALATION!
Die Decke scheint wegzufliegen, die Halle explodiert förmlich. Schläger und Trikots fliegen durch die Gegend. Schreie. Jubel. Erwachsene Männer jagen sich, balgen sich, umarmen sich. Spieler, Betreuer, Fans – keiner weiß, wohin er als erstes laufen soll. Weihnachten, Ostern, Geburtstag an einem Tag. Mitten ins Herz. Mitten im Tempel des Branchenprimus. Mitten im Nichts, irgendwo in Sachsen-Anhalt. Und dann flossen sogar Tränen. Tränen der Freude, Tränen der Leidenschaft, Tränen der Erleichterung. Ich merke, wie alles von mir abfällt. Fast schwarz vor Augen und mit nassen Wangen werde ich umarmt. Nicht nur mir geht es so. Kaum einer ist gerade zu klaren Worten im Stande. Den Moment fühlen. Die Minuten und Stunden genießen. Kron- und Sektkorken knallen. Jetzt fallen lassen in die Nacht, die nie zu wiederholen sein wird…
Beim Teambankett montags nach den Feierlichkeiten habe ich mich als Kapitän recht förmlich bei allen bedankt, die direkt oder indirekt zur Mannschaft gehören. Förmlich deshalb, weil mir klar war, dass das, was ich in dem Moment formulieren konnte, nicht mehr als Förmliches darstellen dürfe. Persönlichen Worten wäre der Rahmen nicht gerecht geworden. Ich wusste, dass ich mehr Zeit benötige, so wie ich auch nach einem gewöhnlichen Spiel zunächst eine Nacht über eben jenes schlafen muss, um mir ein Urteil zu erlauben. Hier reichte eine Nacht nicht aus, dieses Mal gibt es kein gewöhnliches Spiel zu analysieren und jetzt geht es nicht um Förmliches, sondern um Persönliches.
Ich habe, so wie einige in dem Club, die komplette Entwicklung durchgemacht. Eine Jugendmannschaft, die menschlich gut geführt wird und deshalb den Spaß beibehält, sich gleichzeitig aber vieles selbst beibringt. Sie wird zur Seniorenmannschaft, in derselben Zeit wächst der Verein gehörig und in großen Schritten. Die Mannschaft spielt alle Modi und alle Ligen erfolgreich durch. Erst Kleinfeld, dann Großfeld. Verbandsliga, Regionalliga, 2. Bundesliga, Bundesliga. Dazu der prestigereiche Pokalwettbewerb. Fast 23 Jahre Vereinszugehörigkeit. Über 15 Jahre Konkurrenzsport und Leistungsgedanke. Spielerengagements im Umland. Erfahrungen im Ausland. Die Gelegenheit, das eigene Land zu repräsentieren. Immer mit Rückendeckung des Heimatclubs. Nicht für Millionengehälter, sondern aus Idealismus. Die Strukturen, die Rahmenbedingungen, die Ziele, die Prozesse, die Personen – alles ist dank großartiger Vereinsarbeit, Fleiß und Beharrlichkeit sehr professionell geworden.
Nichtsdestotrotz: Der Sport heute scheint am Ende das zu sein, was Wettkampf im Mannschaftssport in seiner Urform meint. Dass der bisherige Höhepunkt schlussendlich genau das darstellt, was es war, als alles irgendwann einmal angefangen hat: Sich mit seinen Freunden zu treffen, um sich mit anderen zu messen. Mit diesem Geist haben meine Freunde und ich es nun geschafft, in unserem Sport die Besten in diesem Land zu werden. Weise heißt es oft: „Es kommt irgendwann immer einer, der besser ist“, und das mag sein. Doch gerade gibt es niemanden mehr darüber und als erster in der Vereinsgeschichte den Pokal in die Luft zu recken ist und bleibt eine große Ehre. Und das sage ich in aller Ehrfurcht. Jeder erinnert sich an Zeiten, in denen Teams froh waren, wenn sie mit unter 20 Gegentoren aus einem Match gegen den UHC Weißenfels vom Platz gehen durften. Die DJK konnte jenem Club dieses Jahr in 6 von 7 Aufeinandertreffen zeigen, dass sie besser war. Losgelöst von jeder Vergangenheit, losgelöst von jeder Zukunft. Es geht um die Gegenwart. Und dieser Moment erfüllt mich als Kapitän dieser Mannschaft mit tiefer Glückseligkeit und fordert mir bis zum Lebensende größten Dank ab.
Ich danke unserem Coach Tim Hidskes, dem Meistermacher, der einer unfassbaren Belastung standgehalten hat. Er hat am eigenen Leibe vorgemacht, was es heißt, Tiefpunkte zu verarbeiten und an ihnen zu wachsen. Um dann das Unmögliche möglich zu machen. Sportlich und persönlich. Trainings, Ansprache, Methoden, Spielvorbereitung, Aufopferung. Nie zuvor habe ich so etwas erlebt – so etwas Gutes! Durch Tim wird außerdem nie wieder ein Spieler vergessen, was Flirten und Ballgewinne miteinander zu tun haben.
Tom Heydenreich danke ich für unsäglichen Muskelkater, dem einzig wahren Kater. Er hat für unsere Gesundheit gesorgt und uns stets fit und gallig gemacht. Ob neueste Standards des Performancetrainings, Massagen und Behandlungen oder einem offenen Ohr am Rande der Bande, Tom hat seinen Stempel aufgedrückt und gehörig Professionalität reingebracht.
Bei Kimmo Vallema weiß ich nicht, womit ich mit dem Danken anfangen soll. Spielstatistiken, Betreuung an der Bande, Erfolgs-Vertretungscoach, Auswärtsspieltausendsassa und für mich wirklich eine der meist inspirierenden Persönlichkeiten in meinem Umfeld – egal ob in der Halle, an der Frischen Luft oder in der guten alten Sauna.
Edvards Stakis ist für mich ein unglaubliches Beispiel dafür, was es heißt, sich aus der Komfortzone zu bewegen und daran zu wachsen. Ein Kämpfer, ein Player, ein Athlet. Und ein feiner Kerl. Mit wenigen 17-Jährigen lässt sich so reflektiert über Sportphilosophie und Politik reden wie mit dem „Edinator“. Während seines Aufenthaltes in Deutschland hat er sich menschlich, sprachlich und sportlich so schnell und herausragend entwickelt, wie ich es mir in dem Alter nur hätte ausmalen können. Die lettische Nationalmannschaft kann sich auf etwas gefasst machen.
Meinem Felsen in der Brandung, Daniel Joest, muss ich besonders danken. Auch er löscht immer genau da, wo es gerade brennt. Er hat Großes zum Teambuilding und zu unserem Sieger-Mindset beigetragen. Vor allem aber: Wo gehobelt wird, fallen Späne, und auch in einer erfolgreichen Saison ist nicht jeder Tag für jeden ein fröhlicher Tag. Daniel nimmt sich jener Sorgen stets an wie kein Zweiter.
Wer hätte gedacht, dass sich Alexander Sagafe nach seiner aktiven Spielerlaufbahn nicht etwa zum Chef-Kapellmeister, sondern zum Top-Teammanager entwickelt?! Reisen, Unterbringung, Kommunikation, Ausstattung, Vorbereitung – ich bin extrem dankbar für die Spitzenstandards, mit denen Alex uns zum Titel verholfen hat. Gott sei Dank konnten wir nach Abpfiff auch wieder die Rückkehr des Kapellmeisters erleben.
Moritz Neustadt danke ich für seine scharfe Klinge und sein leichtes Gemüt. Heißer Schuss, scharfe Technik, flotte Schritte. Selten war es so einfach sich mit einem Mitspieler auf dem Feld zurechtzufinden. Selten hat sich jemand so unkompliziert und gewinnbringend eingebracht wie Foxy. Authentisch, freundlich, humorvoll. Er zeigt wie schnell und gut Integration funktionieren kann und wie schnell man als Altleipziger DJK-DNA übernehmen kann. Auch ihm gehört die Zukunft.
Maximilian Spöhle danke ich für seine unverbrauchte und unprätentiöse Art. Auf Millis Wort ist verlass und kaum jemand kann Kritik so lösungsorientiert verwerten und äußern wie er. Wenn man mit Milli spricht, spricht man mit jemandem, der echtes Interesse am Menschen und an der Sache zeigt, absolut selten wie wertvoll für eine Mannschaft.
Ich danke Simon Böggering, dass er uns allen beigebracht hat, was Sportmanship bedeutet. Eine Rolle als dritter Goalie mit nur wenig Eiszeit. Dafür immer da, immer motiviert, immer gut gelaunt, immer kompetitiv im Training und ein kämpferischer Support für jeden Spieler im Team.
Mikko Koivisto danke ich für kernige gemeinsame Sommertrainings, herrliche Autofahrten und viele wichtige Lerneffekte. In der Ruhe liegt die Kraft – das merkt man, wenn man ihn beim Spielen beobachtet. Kein Usain Bolt, aber dafür ein wacher Geist mit feiner Stocktechnik. Immer für einen Spaß und ein Augenzwinkern zu haben, aber definitiv ein Mann mit Meinung und Stimme, wenn es darauf ankommt. Ein erstklassiger Verteidiger, der in den Verein kam, als auch dieser erstklassig wurde. Was für ein Gespür, was für eine Persönlichkeit. Und nun verdienter Träger einer Goldmedaille, als hätte er geahnt, wohin die Reise geht.
Ein großer Dank gebührt Dome Saurbier, dass er unser aller Herz erwärmt, mit dieser Art und Weise seine Goali- Karriere zu beenden. Für ihn ist das Verlieren nie eine Option, für ihn ist ein Team immer mehr als die Summe seiner Einzelteile, für ihn gibt es kein Training auf Sparflamme. Hier geht nun ein wahrer Sieger. Ein verdammt gut gelaunter Sieger!
Niklas Bröker danke ich für seinen Humor, seine Direktheit, seine kritische Ader und seine Stehermentalität. Kaum jemand ist so zielorientiert und schwer aus dem Konzept zu bringen wie Niki auf dem Spielfeld. Er macht lieber als große Reden zu halten. Ein wahres Idol nach „leading by example“.
Jan Saurbier muss ich eigentlich nach jedem Spiel und jedem Training erneut danken. Wir alle dürfen Woche für Woche auf den besten Torhüter der Nation spielen und uns am Wochenende im Zweifel von ihm den Arsch retten lassen. „Crack Janni“ macht uns alle besser. Besser im Spiel, besser in der Stimmung, besser in der Form.
Der mit weitem Abstand krasseste Competitor, der mir bekannt ist, heißt Jannik Heinen. Was für eine Entwicklung innerhalb einer Spielzeit. In den Trainings und Ligaspielen, aber vor allem in der entscheidenden Phase, den Playoffs, ein absolutes Zugpferd. Zudem hatte „Schwanni“ immer ein offenes Ohr und heilende Worte, wenn es Not tat. Das Siegtor im Finale war kein Zufall.
Christian Dohle ist der personifizierte Teamgeist. Verletzungen, zeitliche Belastung im Job, Ersatzbank. Für viele ein Grund für schlechte Laune, nicht für ihn. In meinem Leben habe ich ihn nie ein negatives Wort über irgendetwas oder irgendwen verlieren hören, dafür aber erlebt, wie er sich aufopfert, um Mitspieler im Match aufzupeitschen, sie in Trainings bis ans Äußerste fordert oder in der zweiten Mannschaft Verantwortung übernimmt.
Torben Lange danke ich für eine sehr wichtige Maxime, die wir im Leistungssport zu oft außer Acht lassen: „Wenn wir alle Spaß bei der Sache haben, dann kommt der Erfolg von ganz allein“. Und das von einem der härtesten Arbeiter, die in diesem Team spielen. Ich bin sicher, dass „Tilo“ vor dem Spiel die Champions League Hymne im Ohr hatte.
Torben Kleinhans muss ich für seine unfassbare Leidenschaft danken. Er betreibt diesen Sport schon so dermaßen lange und noch immer brennt in ihm das Feuer, sobald man ihm Schläger und Ball gibt. Man könnte jetzt viel über Assists, Schlagschüsse und Penaltykünste reden, aber das, was „Tiefkühl“ zum Game Changer für jedes Kollektiv macht, ist etwas anderes: Er trägt das Herz am rechten Fleck!
Maximilian Groß gebührt großer Dank für Tugenden, die wahre Champions ausmachen: Kampfgeist, Trainingsdisziplin, Motivation, Stehvermögen, Kritikfähigkeit, Verantwortung. Trotz geringer Spielzeit hat er nie aufgehört seine Männer zu pushen, sie im Training zu fordern, sich aufzudrängen und ebenfalls 100% DJK-Identität in die deutsche Floorballbundesliga zu tragen. Manch einer in Max‘ Alter hätte sein Trikot an den Nagel gehangen, gibt es doch in jungen Jahren so viele Verlockungen, die das Leben einem anbieten. Max hat ihnen immer mit Sportsgeist und großer Mentalität getrotzt und in dieser Saison nicht aufgehört sich zu entwickeln.
Es ist einfach Nils Hofferbert für seine Tore zu danken. Und noch einfacher danach das alte „Nils-passt- nie-den-Ball“-Narrativ zu erzählen. Was muss der Kerl sich immer alles anhören. Aber wirklich beachtlich ist doch sein Maß an Identifikation mit seinem Heimatclub. Auch für ihn ist der Verein persönliche Identität, durch seine Adern fließt grün-weißes DJK-Blut und er geht stets all in für den Erfolg des Clubs. Für die Art von Aufopferung muss man dankbar sein. Auf, aber zu vor allem neben dem Platz!
Mark Jones ist eines von vielen Eigengewächsen des Vereins auf die man nur stolz sein kann. Seit Tag eins ist auf Mark Verlass. Er lebt diesen Sport. Ob im jugendlichen Ligabetrieb und Auswahlteams, ob bei den Senioren in der Bundesliga und als Kapitän der britischen Nationalmannschaft, oder eben im sonstigen Vereinsleben. Ich danke Mark für seinen Charme, der uns allen seit Jahren gut tut, für seinen außergewöhnlichen und selbstlosen Einsatz im Wettkampf wie im Training und für seinen harmonischen Umgang mit allen, die dazugehören.
Wer Niklas Stammen in den letzten 2 Jahren beobachtet hat, musste sich das ein oder andere Mal die Augen reiben. Vom verträumten Jugendspieler hat er sich zu einem eiskalten Sniper auf dem Feld gemausert. Physisch stark, technisch versiert, mental stabil – „Nikkel“ hat sich zu einer Waffe entwickelt und das alles, ohne seine Lockerheit und seinen Witz zu verlieren. Ich muss ihm herzlich für seine starken Spiele, Zweikämpfe und Tore danken.
Janos Bröker bin ich dankbar für seine Besonnenheit auf dem Feld und den hilfsbereiten Umgang mit jedem Mitspieler, selbst in kritischsten Phasen. Eine unfassbare Qualität auf dem Platz. Möglicherweise das Beste, was sich auf Holzbüttger PVC je den Schuh geschnürt hat. Ein wahrer Star, der alles hat, außer Starallüren.
Ich danke und verehre Kevin Strauß für jedes einzelne Element seines Sportlerdaseins. Kaum jemand ist so mit der Sache selbst verbunden wie er. Ein wahrer Teamplayer und ein stiller Leader. Sein Wort hat Gewicht. Sein sensibler Umgang mit Mitmenschen ist für viele Spieler Balsam für die Seele. „Stefans“ größter Skill als Sportler ist vermutlich, dass er genau weiß, was er kann und was nicht. So aufgeregt er manchmal neben dem Spielfeld ist, so abgeklärt ist er auf dem Platz. Für sein häufiges Engagement auf der Bank hatte er ein ums andere Mal den internen „builders award“ verdient. Es gibt wohl niemanden, der bestreiten würde, dass „Sträusel“ für ihn auf dem Weg zum Titel von essenziellem Wert war.
Linus Joest danke ich dafür, dass er immer am Ball geblieben ist. Im wahrsten Sinne. Der Junge hatte bei mir als Jugendcoach damals sein allererstes Floorballtraining überhaupt und konnte gerade laufen. Ein gutes Jahrzehnt später recken wir zusammen den Meisterpokal in die Luft. Ein veranlagter junger Mann, der noch eine große Flooballkarriere vor sich hat. Und ein wunderbares Beispiel dafür, dass man im Sport mit Beharrlichkeit, Mut und Ehrgeiz Großes erreichen kann. Außerdem eine Erinnerung für uns alle daran, dass wir alle nicht nur Spieler, sondern auch Vorbilder sind. Ob wir es wollen, oder nicht, im Guten wie im Schlechten.
Eemeli Pelamo danke ich für sein großes Herz. Er kam zusammen mit Jesse Turkka. Noch nie hatte ich bei Zugängen vom ersten Moment an so ein dermaßen gutes Gefühl wie bei den beiden. „Emppu“ ist ein Beispiel für großartige Integration. Auch in schweren Zeiten ist auf ihn Verlass und er erzielt manchmal Tore aus dem Nichts. Scorer, Feierbeast, Publikumsheld. Eemeli ist sensibel für die Befindlichkeiten anderer Spieler und ist ausnahmslos zur Stelle, wenn Hilfe gefordert ist. Ein Segen für den Verein.
Ich danke auch Jesse Turkka aus tiefer Seele für sein Engagement in dieser Saison. Genau wie bei Emppu gab es von der ersten Sekunde an keinen Zweifel an seinem herzlichen Charakter. „Jésé Gonzales“, den immer wieder kleinere Verletzungen ereilten, brachte genau den richtigen Mix aus Wettkampfstimmung und Gelassenheit ins Training ein. Ein Mann, der seine Hilfe in jedem Bereich lieber einmal häufiger anbietet, als er um diese gebeten wird. Mit seinem cleveren und effektiven Stil hat er der Saison seinen Stempel aufgedrückt.
Es mag Sportarten geben, denen die sogenannten „Typen“, die „Originale“ fehlen. Floorball gehört nicht dazu, zumindest nicht in Holzbüttgen und zumindest nicht, sobald man Conrad Lehwalder kennt. Mir ist kein Jungspund bekannt, der so konstruktiv und souverän mit Kritik umgeht, wie „Corny“. Für diese Lehre bin ich sehr dankbar. Polysportiv, kompetitiv und ein Optimist, der sich für kein Extratraining zu schade ist. Mir tat es in der Seele weh, dass „Coco“ coronabedingt im Finale fehlte, aber eines ist garantiert: Es wird nicht sein letztes Finale gewesen sein.
Nicht immer direkt am Spielfeld zu sehen, aber mindestens ebenso wichtig für den Titel wie wir Spieler und stets zur rechten Zeit am rechten Ort sind Sandra und Moritz Oetting, „Mike“ Michaelis, Ikone Peter Hahnen, Kris Marzinkowski, Lasse Vallema sowie alle anderen Menschen, die sich im Verein – in welcher Art und Weise auch immer – einbringen.
UND: Wir sind als Mannschaft lediglich an der Spitze des Erfolgskonstruktes „DJK“ zu sehen, aber kein Dach hält ohne stabile Wände. Unsere wärmenden und schützenden Wände sind unsere treuen und passionierten Fans, die die Stadtparkhalle in jedem Heimspiel zu einem einmaligen Sporttempel werden lassen oder eben durch die ganze Republik pilgern, um uns auswärts zu begleiten.
UND: Kein noch so großes Haus steht ohne ein gutes Fundament. Vom ersten Spatenstich bis zur letzten Versiegelung, heißt der Baumeister des Erfolgs Phil Jesse! Die ganze Palette von A-Z, jederzeit, überall, für alle – Ohne Phil kein Floorball Holzbüttgen.
Abschließen will ich meinen Text mit einem Zitat meines ehemaligen Mitspielers Björn Marschollek: „Man braucht nicht die besten Spieler, um etwas zu gewinnen. Man braucht die Richtigen.“ Es mag Zufall sein, aber genau am Abend des Titelgewinns, als die richtigen Spieler beieinander waren, war auch Björn zugegen. Auch ihm gebührt Dank für seine Maxime, die mir in der Vergangenheit oft den Weg gewiesen hat.“