Die DJK scheitert in der Verlängerung am TV Schriesheim und scheidet im Achtelfinale aus dem Deutschen Floorball-Pokal aus.
Dabei hatten sich die Jungs in Grün und Weiß einiges vorgenommen. Schließlich war es ausgerechnet der TV Schriesheim, der die Holzbüttger auch im Vorjahr aus dem Pokal geworfen hat. 2023 war es allerdings noch das Halbfinale beim größten deutschen Floorball-Event, dem Final4 in Berlin. Als damals amtierender Deutscher Meister unterlag man dem Turnverein völlig überraschend ebenfalls in der Verlängerung mit 7:8. So war im Vorfeld der aktuellen Partie auch immer wieder die Rede von „Revanche“ und „Wiedergutmachung“.
Auch die Vorzeichen standen für die Holzbüttger gar nicht so schlecht. Schließlich konnte man das Team von der Badischen Bergstraße in der laufenden Saison bereits zweimal mit 10:4 schlagen, zuletzt noch zwei Wochen auswärts.
Entsprechend groß war dann zu Beginn des Spiels auch der Respekt voreinander. Der TV verbuchte die ersten Abschlüsse für sich, die DJK konnte eine erste Überzahl nicht nutzen und so endete das erste Drittel relativ ereignisarm mit 0:0.
Im 2. Drittel nahm das Spiel dann so langsam Fahrt auf. Die DJK konnte in der 3. Minute durch Martin Krametter nach einem schönen Doppelpass mit Niilo Klytseroff mit 1:0 in Führung gehen, ehe dann der Vorlagengeber in der 5. Minute von der guten Übersicht Pontus Bylunds profitieren konnte und selbst auf 2:0 stellen konnte. Gelegenheit sich lange über die Zwei-Tore-Führung zu freuen, gab es dann allerdings nicht. Bereits in der 7. Minute konnte Schriesheim per Konter schon wieder den Anschlusstreffer markieren.
Im Anschluss beruhigte sich das Spiel dann wieder deutlich. Das Heimteam war um Spielkontrolle bemüht, ließ dabei allerdings etwas das Tempo vermissen und kam nur zu wenigen Abschlüssen. Der Gast verteidigte zumeist hochkonzentriert und verstand es vor allem Nils Hofferbert gar nicht zum Abschluss kommen zu lassen und war hin und wieder nach Fehlern im Aufbauspiel der Gastgeber sogar gefährlich.
In der 16. Minute war es dann aber Moritz Neustadt, der mit einem schnellen Pass in die Mitte auf Mark Jones mal einen gut postierten Mitspieler fand. Der zog auch direkt ab und konnte auf 3:1 erhöhen. In der Schlussphase des 2. Drittels konnte sich auch der Torhüter der DJK noch einmal auszeichnen. Nach einer vermeintlich starken Abwehraktion Martin Krawetters, entschieden die Schiedsrichter etwas überraschend auf Penalty für den TV Schriesheim. Aber Jan Saurbier im Tor bot dem Schützen nicht wirklich eine Ecke an und konnte den Abschluss stark entschärfen und so ging es dann doch mit dem Stand von 3:1 in die Pause.
Spielerisch wurde dann im 3. Drittel die Geschichte der ersten beiden Drittel überwiegend fortgesetzt. Es dauerte dann auch bis zur 11. Minute, bevor Noah de Zwaan den Weg hinter das gegnerische Tor suchte und auf den freien Mark Jones passte. Der konnte seinen freien Platz erneut nutzen und ins lange Eck zum 4:1 abschließen. Mit drei Toren Vorsprung sollte doch die bisher im Spiel erworbene Kontrolle genau das richtige Stilmittel sein. Schließlich kann der Gegner kein Tor erzielen, solange man selbst im Ballbesitz ist. Auf der anderen Seite sind drei Tore bei noch neun verbleibenden Minuten im Floorball nichts. Und genau das zeigte sich leider auch. Zunächst konnte Schriesheim in der 12. und 15. Minute durch zwei Konter relativ schnell den Anschluss wieder herstellen und bis auf 4:3 verkürzen.
Dann besannen sich die Holzbüttger wieder darauf das Spiel zu beruhigen, möglichst in Ballbesitz zu bleiben und vor allem keine Konter mehr zuzulassen. Aber leider brachte sich die DJK ab der 18. Minute selbst noch einmal durch eine Zeitstreife in Bedrängnis. Niilo Klytseroff wurde wegen unsportlichen Verhaltens sogar für 10 Minuten auf die Strafbank verbannt. Neben dieser persönlichen Strafe musste die DJK allerdings auch für zwei Minuten in Unterzahl spielen. Die nächste Unterbrechung nutze der TV Schriesheim dann noch für eine Auszeit und man nahm den Torwart zu Gunsten eines weiteren Feldspielers heraus. Es spielten also anschließend sechs Gästefeldspieler gegen vier Holzbüttger. Und in der letzten Spielminute, gerade in dem Moment als Holzbüttgen wieder komplettieren konnte, fiel dann auch der Ausgleich zum 4:4.
Es ging also in die Verlängerung und wie beim Lochball üblich, bringt hier das erste Tor direkt die Entscheidung. In dieser starteten dann zwar die Holzbüttger etwas besser und kamen zu den ersten Abschlüssen aber in der 4. Minute waren es dann die Schriesheimer, die mit dem ersten Schuss das Tor erzielten und somit das Pokal-Aus der DJK besiegelten.
Während sich die Gäste in den Armen lagen und vor Freude über das Parkett tanzten waren die Jungs der DJK und die knapp 200 Zuschauer in der Stadtparkhalle natürlich restlos bedient und enttäuscht. Die Revanche ist damit nicht geglückt und der Turnverein entwickelt sich so langsam zum Pokalschreck für den DJK.
Nach dem Spiel wollte Martin Krawetter die Unterzahl kurz vor Spierlende auch nicht als Entschuldigung gelten lassen: „Es ist nicht das erste Mal, dass man zu einem ungünstigen Zeitpunkt eine 2-Minuten-Strafe gegen sich bekommt und dann noch ein Tor kassiert, woran unbedingt gearbeitet werden muss aber insgesamt hat die Teamleistung nicht gereicht“. Man habe „den Gameplan auf das Spielfeld gebracht, ist aber nicht zu genügend Abschlüssen gekommen und war nicht effizient genug“.
Das Achtelfinale lieferte sogar noch eine weitere Überraschung. Die hochfavorisierten Floorballer des UHC Weißenfels mussten sich im Topspiel dem ETV aus Hamburg geschlagen geben. Es wird in dieser Saison also definitiv einen neuen Pokalsieger geben.
Für die DJK geht es dann in der Bundesliga gegen genau diesen ETV aus Hamburg weiter. Bully ist am 10.02.2024 um 18 Uhr in der Stadtparkhalle Kaarst.