Die DJK Holzbüttgen verliert das erste Spiel der Playoff-Viertelfinal-Serie um die deutsche Meisterschaft zu Hause mit 3:6 gegen die Floor Fighters aus Chemnitz. Damit kann Chemnitz am kommenden Wochenende, dann vor heimischen Publikum, mit einem weiteren Sieg den Einzug in das Halbfinale perfekt zu machen (Bericht: Michael Mülhöfer).
Wenn die Holzbüttger nochmal ein Wörtchen um die Vergabe der Halbfinal-Tickets mitreden wollen, bedarf es einer deutlichen Leistungssteigerung. Sind die beiden Begegnungen der regulären Saison noch äußerst knapp und teilweise etwas unglücklich aus Sicht der DJK an die Chemnitzer gegangen, so war die Niederlage im ersten Playoff nicht unverdient. Die Floor Fighters waren von Beginn an nicht unbedingt das bessere Team aber das mit weniger Fehlern. Sie blieben im Grunde nach dem ersten Treffer zum 0:1 in der 7. Minute ständig in Front. Obwohl die Holzbüttger weitestgehend auf ein frühes Pressing verzichteten und um eine defensive Grundordnung bemüht waren, fing man sich das erste Gegentor ausgerechnet durch einen Konter. Im weiteren Verlauf des ersten Drittels nahm das Spiel zwar weiter an Tempo zu, allerdings ohne die ganz großen Torchancen zu kreieren. Viele Schussversuche konnten entweder geblockt werden oder wurden aus Positionen unternommen, die den Torhütern auf beiden Seiten die Gelegenheit gaben, diese zu parieren. Es dauerte bis zur 17. Minute, ehe Chemnitz auf 0:2 erhöhen konnte. Diesmal war man in der Defensive eigentlich in Überzahl, ließ aber einem Chemnitzer Angreifer zu viel Platz, sich erst zu drehen und dann abzuziehen. Durch die vielen Spieler vor dem eigenen Tor und die entsprechend versperrte Sicht, konnte der Holzbüttger Goalie Jan Saurbier nicht mehr reagieren. Mit diesem Ergebnis ging es dann auch in die erste Pause.
Das zweite Drittel begann leider für die DJK auch nicht sonderlich vielversprechend. In der 4. Spielminute setzte nach einem erneuten Ballverlust in der Offensive mit Olli Vikman der mit Abstand beste Scorer der 1. Bundesliga zum Konter an und verwandelte eiskalt ins lange Eck. Das 0:3 war überwiegend ein Resultat aus Fehlern der DJK, gepaart mit der Abschlusseffizienz der Floor Fighters.
Das Holzbüttgen schönen Floorball spielen kann, zeigte sich nur kurze Zeit später. In der 6. Minute konnte Niilo Klytseroff auf Vorlage von Pontus Bylund ein schönes Kombinationsspiel aus der eigenen Hälfte heraus zum 1:3 abschließen. In der 11. Minute konnte Lasse Vallema einen Querpass von Martin Krametter über die Linie drücken und sogar auf 2:3 verkürzen. Aber bevor sich so etwas wie ein Momentum auf Seiten Holzbüttgens entwickeln konnte, traten die Chemnitzer schon wieder auf die Euphoriebremse und stellten in der 16. und 17. Minute, bedingt durch individuelle Fehler, wieder den alten Dreitorevorsprung her. Mit 2:5 ging es dann auch in die letzte Pause.
Im 3. Drittel versuchte die DJK zwar nochmal alles und kam auch vermehrt zu Abschlüssen aber selbst eine Überzahl brachte nicht den gewünschten Erfolg ein. Es waren die Chemnitzer, die noch einen drauflegen konnten und in der 15. Minute auf 2:6 erhöhten. In der gleichen Minute nahm die DJK dann auch ihre Auszeit und entschied sich die restlichen Minuten weitestgehend ohne Goalie zu spielen. Aber mehr als das 3:6 in der Schlussminute durch Pontus Bylund (Vorlage Nils Hofferbert) sprang dabei nicht heraus.
Nils Hofferbert, enttäuscht ob der Niederlage, analysierte nach dem Spiel: „Es gab relativ viele Fehler im Spielaufbau, die Chemnitz eingeladen haben, die es dann aber auch gut gemacht haben. Wir müssen daran arbeiten die Energie über drei Drittel hochzuhalten und mutiger mit Ball sind, uns hinten im Spielaufbau nicht so die Blöße geben, dann sieht das nächste Woche bestimmt anders aus.“
Nun muss die DJK schon die Spiele in Chemnitz gewinnen, um noch das Halbfinale zu erreichen. Das nächste Spiel findet dabei bereits am kommenden Samstag um 18 Uhr statt. Sollte Holzbüttgen dieses Spiel gewinnen, würde es direkt am nächsten Tag um 16 Uhr zu einem Entscheidungsspiel kommen. Vielleicht kommt es der DJK dabei zugute, dass sie spätestens jetzt, der klare Außenseiter ist, nichts mehr zu verlieren hat und dadurch befreiter ausspielen kann.