Für die DJK Holzbüttgen ist die Saison um die Deutsche Floorball-Meisterschaft 2023/24 beendet. Nach hartem Kampf musste man sich den Floor Fighters Chemnitz in der Viertelfinalserie (Best-Of- Three) der Playoffs mit 1:2 geschlagen geben (Bericht: Michael Mülhöfer).
Das es nach der Niederlage zu Hause vor gut einer Woche überhaupt zu einem Entscheidungsspiel gekommen ist, hat die DJK einer beherzten Leistung am Samstagabend zu verdanken. Im 2. Spiel der Viertelfinalserie konnte man die Floor Fighters in der Schlossteichhalle zu Chemnitz vor fast 500 Zuschauern mit 10:6 niederringen. Das Spiel begann im Vergleich zum Heimspiel für Holzbüttgen auch gleich deutlich günstiger. Mit der ersten guten Abschlusssituation konnte man direkt in der 4. Minute durch Jannik Heinen (Vorlage Maximilian Groß) mit 0:1 in Führung gehen. Danach wurde man allerdings unweigerlich wieder an die Fehler des ersten Spiels erinnert, als man durch einen Ballverlust im Mittelfeld und einem unnötigen Konter nach einem Freischlag vor dem gegnerischen Tor plötzlich mit 2:1 hinten lag. Nur dieses Mal hatte die DJK immer eine passende Antwort parat. Den Rückstand konnte man noch vor der ersten Pause durch Tore von Nils Hofferbert in der 17. und Mikko Koivisto (Vorlage Nils Hofferbert) in der 18. Minute in eine 2:3 Pausenführung drehen.
Auch das 2. Drittel konnte aus Sicht der Holzbüttger nicht besser beginnen. Eine Überzahl in der 3. Minute konnte bereits nach wenigen Sekunden durch Niko Pikkarainen (Vorlage Niilo Klytseroff) zum 2:4 genutzt werden. Und nur zwei Minuten später konnte die Führung gar auf ein 2:5 ausgebaut werden, als der Ball nach einer scharfen Hereingabe vom Fuß eines Chemnitzers ins eigene Tor sprang. Zwischenzeitlich konnten zwar auch die Floor Fighters mal eine Überzahlsituation für einen Anschlusstreffer nutzen aber durch ein Doppelpack von Niilo Klytseroff in der 14. und 15. Minute konnte die Führung sogar auf 3:7 ausgebaut werden. Besonders erfreulich, dass eines der beiden Tore wieder durch eine erfolgreich genutzte Überzahl fiel. Nachdem in den Schlussminuten des 2. Drittels die Floor Fighters noch einmal zu einem weiteren Anschlusstreffer kamen, ging es dann mit 4:7 in das letzte Drittel.
Und dieses begann dann ausnahmsweise mal nicht im Sinne der Grün-Weißen. Bereits nach wenigen Sekunden konnten die Chemnitzer auf 5:7 herankommen und als man kurze Zeit später auch wieder für zwei Minuten in Unterzahl spielen musste, dachten viele bereits ein wenig an das letzte Spiel der regulären Saison, als man gegen Chemnitz im letzten Drittel bereits mit vier Toren geführt hat und das Spiel noch aus der Hand gab. Aber nicht dieses Mal. Zunächst konnte die Unterzahl unbeschadet überstanden werden und dann erhöhte in der 9. Minute Martin Krametter auf 5:8 und in der 12. Minute war es Pontus Bylund der gar auf 5:9 stellen konnte. Beide Tore wurden von Niilo Klytseroff mustergültig vorbereitet.
In der 16. Minute konnten die Chemnitzer dann wieder eine Überzahlsituation für sich nutzen und auf 6:9 herankommen. Mit dem Tor nahmen die Floor Fighters dann auch gleich ihre Auszeit, um nochmal alles zu versuchen. Aber Holzbüttgen blieb konzentriert und kämpfte bis zum Schluss. In der letzten Minute wurde zwar erneut ein Holzbüttger auf die Strafbank versetzt aber das hohe Pressing der Chemnitzer, die mit 6 Feldspielern noch einmal alles nach vorne schmissen konnte Moritz Neustadt ausnutzen als er in Unterzahl zum 6:10 Endstand ins leere Netz traf.
Und so musste Spiel Nummer 3 die Entscheidung bringen. Das erste Drittel begann mit einem wahren Sturmlauf der Floor Fighters. Der Holzbüttger Goalie Jan Saurbier konnte dabei mehrfach mit starken Paraden den Rückstand verhindern. Aber in der 6. Minute war es dann doch so weit und Chemnitz ging mit 1:0 in Führung. Der anschließende Spielverlauf verlief eigentlich recht ausgeglichen, aber dennoch konnten die Gastgeber in der 18. Minute sogar noch zum 2:0- Pausenstand erhöhen.
Das 2. Drittel ging im Grunde so weiter, wie das Erste aufgehört hat. Beide Mannschaften hatten ihre Ballbesitzphasen und kamen zu Abschlüssen. Hier waren die Chemnitzer dann allerdings etwas konsequenter. Während sie in der 2. und 17. Minute treffen konnten, waren die Holzbüttger nur einmal durch Mark Jones in der 13. Minute erfolgreich, scheiterten aber auch das ein oder andere Mal am Chemnitzer Goalie. So ging es dann mit einem 4:1 in die Drittelpause.
Jetzt waren die Holzbüttger im 3. Drittel natürlich nochmal so richtig gefordert. Die DJK konnte auch die ersten guten Abschlüsse für sich verbuchen, aber entweder fehlte es ein klein wenig an Präzision oder es stand wieder der Goalie im Weg. Und so kam es, wie es kommen musste. Es waren die Chemnitzer die den Treffer erzielten. In der 8. Minute war es ein Fehler im eigenen Aufbauspiel der zum 5:1 führte. Das Überzahlspiel der DJK funktionierte dafür erneut so gut wie am Vorabend. Jannik Heinen (Vorlage Leo Häfner) konnte in der 10. Minute direkt das erste Powerplay dieses Nachmittags erfolgreich zum 5:2 abschließen. So war noch genügend Zeit dem Spiel eine Wende zu geben. Dafür sollte aber am besten gleich die nächste Gelegenheit mit einem Mann mehr auf dem Platz ab der 14. Minute genutzt werden. Doch diesmal konnte Chemnitz die zwei Minuten in Unterzahl überstehen. Für die letzten knapp vier Minuten blieb man dennoch beim Powerplay, in dem man den Torwart bei eigenem Ballbesitz gegen einen weiteren Feldspieler tauschte. Und damit war man auch gleich erfolgreich. In der 17. Minute konnte Niilo Klytseroff (Vorlage Nils Hofferbert) auf 5:3 verkürzen. Leider kassierte man direkt im Anschluss das bittere 6:3. Aber auch danach gaben sich die Holzbüttger noch nicht auf und schmissen weiter alles nach vorne. Man konnte dabei weitestgehend im Ballbesitz bleiben und ließ den Ball durch die eigenen Reihen laufen, um dann immer wieder zum Abschluss zu kommen. Und tatsächlich konnte man in der 19. Minute durch Nils Hofferbert (Vorlage Niilo Klytseroff) und Jannik Heinen gleich doppelt treffen und kam mit einer Minute Restspielzeit bis auf 6:5 heran. Aber das eine Tor mehr wollte einfach nicht fallen. Und die knapp 300 Zuschauer in der Schlossteichhalle, die es mit den Floor Fighters hielten, wussten bei wem man sich zu bedanken hat. Immer wieder hallte der Name des Chemnitzer Schlussmanns, Lukas Thieme, von den Tribünen.
Da musste auch Joel Heine, Trainer der Holzbüttger, nach dem Spiel konstatieren: „Ich bin extrem stolz auf mein Team. Jeder hat alles auf dem Platz gelassen. Vielleicht hätten wir mehr verdient aber der Chemnitzer Goalie hatte einen Wahnsinnstag. Am Ende zählen die Siege und da haben sie einen mehr als wir. Viel Glück für sie in der nächsten Runde.“
Für den Kapitän der Holzbüttger, Dennis Schiffer, war das Ausscheiden, wenn man alle Spiele der Saison gegen die Floor Fighters betrachtet, nicht unverdient, aber der Blick richtete sich auch gleich wieder nach vorn: „Wir haben heute eine extrem bittere Pille zu schlucken. Auszuscheiden nach der womöglich besten Trainingswoche und Spieltagsleistung der Saison fühlt sich unfair an. Aber nach einer extrem unsteten und personell herausfordernden Saison sowie vier Niederlagen aus fünf Spielen gegen Chemnitz, muss man dann schlichtweg konstatieren, dass Leistungssport am Ende doch gerecht ist. Die Qualität der Mannschaft und des Vereins war und ist es aber, aus Rückschlägen zu lernen und stärker denn je zurückzukehren.“
Und da nach der Saison bekanntlich auch vor der Saison ist, laufen im Hintergrund bereits die Vorbereitungen auf die neue Saison auf Hochtouren, um auch in der Spielzeit 2024/25 wieder Spitzenfloorball in Kaarst präsentieren zu können.