Keine Punkte zum Auftakt aber mit Zuversicht in die nächsten Partien

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Beste Stimmung beim West-Duell gegen Bonn (Foto: René Thönnißen)

Am vergangenen Wochenende startete die Floorball-Bundesliga in ihre neue Saison 2024/25. Für die DJK standen dabei die Partien gegen die SSF Dragons Bonn und den UHC Sparkasse Weißenfels auf dem Programm (Bericht: Michael Mülhöfer).

Das West-Duell gegen die Dragons aus Bonn machte bereits am Freitag den Auftakt. Das Spiel wurde zwar verloren, dennoch dürften die knapp 350 Zuschauer es nicht bereut, vor dem Besuch der Hügen-Timmermanns-Bühne auf dem Stadtfest Kaarst total noch einen Abstecher in die Stadtparkhalle gemacht zu haben. Die Spiele der DJK gegen Bonn gehören ohnehin schon zu den Highlights der Floorball-Bundesliga. Aber in diesem Jahr durften die beiden Teams die Saison auch noch eröffnen. Und dann gab es da ja noch den vielleicht spektakulärsten Wechsel innerhalb der Bundesliga. Mit Janos Bröker wechselte einer der besten deutschen Floorball-Spieler von Holzbüttgen in die ehemalige Bundeshauptstadt. Fünf Jahre streifte er sich zuvor das grün-weiße Trikot über und war Teil der Meistermannschaft von 2022. Entsprechend groß fiel der Applaus aus, als er kurz vor dem Spiel gebührend verabschiedet wurde.

Janos Bröker mit dem Abteilungsleiter der DJK, Philip Jesse (Foto: René Thönnißen)

Neben diesem namhaften Wechsel gab es auf beiden Seiten natürlich noch weitere Ab- und Zugänge zu vermelden, die einen Saisonauftakt nicht unbedingt leichter gestalten. Im Vergleich zur Vorsaison, in der die DJK noch beide Spiele gegen die Dragons gewinnen konnte, könnten die (Favoriten-)Rollen in diesem Jahr also komplett neu verteilt worden sein.

Und so schien es dann leider auch. Die Bonner konnten das Spiel am Ende mit 6:9 für sich entscheiden. Und auch wenn das Ergebnis am Ende recht deutlich zu sein scheint und Bonn verdient gewonnen hat, lässt sich auf der Leistung von Holzbüttgen durchaus aufbauen. Nach einem zwischenzeitlichen 3:3 und guten Möglichkeiten in Führung zu gehen waren es im Grunde vier schlechtere Minuten im zweiten Drittel in denen Bonn mit drei Toren auf 3:6 davonziehen konnte. Während man das 2. Drittel mit 1:4 verlor, konnte man die anderen beiden Drittel ausgeglichen gestalten (2:2 und 3:3) und sogar zwischenzeitlich mal in Führung gehen. Und auch die Neuzugänge können durchaus schon überzeugen und bestätigen den Eindruck von Trainer Joel Heine, dass sie sich „bereits perfekt integriert“ haben. Gleich drei der neuen Spieler konnten sich in die Torschützenliste eintragen (Juuso Ylinen, Mikael Mähönen und Krystof Manour) und als Vorbereiter scoren.

Krystof Manour, einer der „Neuen“ auf Seiten der Holzbüttger konstatierte nach dem Spiel: „Das ist sicher nicht das Ergebnis, das wir uns vorgestellt haben. Wir mussten für jedes Tor hart arbeiten und haben im Gegenzug einige billige Tore kassiert. Das Team hat aber das Potential noch viele Spiele in der Saison zu gewinnen.“Sein erstes Bundesligaspiel in Deutschland dürfte er trotz der Niederlage in guter Erinnerung behalten. Er wurde vom Heim-Team direkt zum Spieler des Tages gewählt und lobte die großartige Stimmung in der Halle: „Das war eine verrückte Atmosphäre. Ich glaube ich habe noch nie vor so einer Atmosphäre gespielt. Auf dem Platz konnte man nur die Fans hören. Das war eine großartige Erfahrung und ich habe immer noch Gänsehaut.“

Der Eindruck des ersten Spiels setzte sich dann irgendwie auch im zweiten Spiel des Wochenendes fort. Für den 2. Spieltag traten die Holzbüttger am Sonntag die Reise nach Weißenfels zum UHC an. Schon vorher war klar, dass es einfachere Spiele geben wird als die gegen den Serien- und amtierenden Deutschen Meister aus Weißenfels.

Am Ende konnte man dann auch tatsächlich keine Punkte mit zurück nach Kaarst nehmen und verlor mit 6:5. Aber auch diese Niederlage war nicht unbedingt nötig und zeigte gleichzeitig einmal mehr, dass man noch so Einiges von der DJK erwarten kann.

Im Grunde wurden die Aussagen von Krystof Manour vom Freitag bestätigt. Noch muss ein enormer Aufwand betrieben werden, um zu eigenen Toren zu kommen und die Gegentore fallen hier und da noch zu leicht. So konnte man zwar durch Noah de Zwaan in Führung gehen, ließ aber weitere gute Gelegenheiten liegen, während der UHC die Fehler der DJK eiskalt ausnutzen konnte und auch das notwendige Glück hatte, wenn beispielsweise Abpraller von der Bande hinterm Tor in der Kelle der einschussbereiten UHC-Angreifer landeten. Und so stand es nach dem ersten Drittel 4:1 für den Gastgeber, obwohl die DJK nicht die um drei Tore schlechtere Mannschaft war.

Mit Beginn des 2. Drittels legte Weißenfels dann sogar nochmal einen Blitzstart hin und konnte gleich in der 1. Minute auf 5:1 erhöhen. Im Floorball ist zwar vieles möglich aber der Sieger schien bereits festzustehen. Doch wieder konnten die Jungs in Weiß und Grün zeigen, was schon in diesem frühen Stadium der Saison in ihnen steckt. Auf einmal wurde das restliche Spiel überwiegend von den Holzbüttgern bestimmt und man konnte durch Tore von Juuso Ylinen (4. Minute, Vorlage Krystof Manour), Mikael Mähönen (13. Minute) und Nils Hofferbert (16. Minute, Vorlage Veeti Koivisto) verkürzen und mit einem 5:4 in die zweite Pause gehen.

Im letzten Drittel fiel dann sogar in der 11. Minute durch Moritz Neustadt (Vorlage Martin Krametter) noch der Ausgleich zum 5:5. Eine 2-Minuten-Strafe für Krystof Manour in der 13. Minute, verbunden mit der durch die Weißenfelser genutzte Überzahl, besiegelten letztendlich die Niederlage der Holzbüttger. Wenn man allerdings bedenkt, dass die DJK vor dem Ausgleich auch noch zwei Penaltys vergeben hat, wird einem erst so richtig bewusst, dass in diesem Spiel mehr drin gewesen wäre.

Auch wenn die Punktausbeute noch zu wünschen übriglässt, zeigt sich, dass die Neuzugänge bereits bestens integriert sind, die Moral stimmt und großes Potential in der Mannschaft steckt. Mit diesen Leistungen werden ganz bestimmt bald schon Punkte eingefahren.

Das Team der DJK (Foto: René Thönnißen)