Nachdem die Holzbüttger bisher 5 ihrer 6 Ligaspiele zu Hause austragen durften, mussten sie am vergangenen Wochenende gleich zweimal in Bayern antreten. Zunächst ging es am Samstag zum FBC München und nur einen Tag später etwas westlich von München zu den Red Hocks aus Kaufering (Bericht: Michael Mülhöfer).
Wer aktuell nach München fährt, hat wohl eher das Ziel Theresienwiese, um dem Oktoberfest einen Besuch abzustatten. Dafür hatten die Floorballer der DJK allerdings keine Zeit. Sie machten Halt in München Riem, um gegen den Floorball Club München den 7. Bundesligaspieltag zu bestreiten.
Nachdem man in der letzten Saison noch beide Spiele gegen die Münchner gewinnen konnte, setzte sich diesmal der Negativtrend der letzten Wochen leider fort und man verlor mit 8:5 erstmals gegen den FBC München. Dabei begann das Spiel eigentlich recht positiv für die Gäste aus dem Rheinland. Gleich mit dem ersten guten Abschluss konnte Juuso Ylinen die DJK nach Vorarbeit von Krystof Manour in der 2. Minute in Führung bringen. Dies sollte aber auch die einzige und letzte Führung der Holzbüttger in diesem Spiel gewesen sein. Denn anschließend ließ mach sich immer mehr in die Defensive drängen, aus der man sich zunächst auch nicht so richtig befreien konnte. In dieser Phase konnten die Münchner mit 2:1 in Führung gehen und Jan Saurbier, im Tor der Holzbüttger, war es zu verdanken, dass man keinem höheren Rückstand nachlaufen musste. Es dauerte schließlich bis zur 19. Minute, ehe sich Conrad Lehwalder mal ein Herz fasste und kurz hinter der Mittellinie abzog. Der stramme und für den Münchner Goalie verdeckte Schuss fiel erneut Juuso Ylinen auf die Kelle der zum 2:2 Pausenstand abstauben konnte.
Im zweiten Drittel waren es dann die Gastgeber, die die erste Gelegenheit für sich nutzen und auf 3:2 stellen konnten. Daraufhin entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Abschlüssen auf beiden Seiten. Noch gelang es der DJK zwar jede Führung der Münchner wieder auszugleichen, wie beim 3:3 in der 3. Minute durch Juuso Ylinen (Vorlage Krystof Manour) oder beim 4:4 in der 6. Minute durch Krystof Manour (Vorlage Conrad Lehwalder). Aber sauber herausgespielte Tore wie das zum 5:5 in der 16. Minute durch Conrad Lehwalder, der perfekt von Juuso Ylinen angespielt wurde, sind aktuell leider die Seltenheit.
Mit 5:5 ging es in das Schlussdrittel. Aber es waren wieder die Münchner die in der 6. Minute das erste Tor erzielen konnten und mit 6:5 in Führung gingen. Diesem Rückstand versuchten die Holzbüttger mit aller Gewalt zu drehen, was allerdings dazu führte, dass man noch mehr der Hektik des Spiels verfiel. Anstatt gemeinsam Floorball zu spielen, wollte jeder Spieler etwas gut machen und versuchte es mit einem vorschnellen Abschluss, anstatt den besser postierten Mitspieler zu suchen. Dies führte dazu das viele Bälle entweder geblockt wurden oder deutlich am Tor vorbei gingen, Gefahr für das Tor des FBC entstand dabei aber viel zu selten. Die DJK setzte dann nochmal alles auf eine Karte und nahm den Goalie zugunsten eines weiteren Feldspielers heraus. Profitieren konnten davon aber nur die Münchner die das zu anfällige Aufbauspiel Holzbüttgens bestraften und zweimal in das leere Tor zum 8:5 Endstand trafen.
Viel Zeit nur Regeneration blieb allerdings nicht, denn nur einen Tag später ging es schon nach Kaufering zu den Red Hocks. Und gegen das Tabellenschlusslicht der Liga sollte es dann auch endlich mit dem 1. Saisonsieg klappen.
Von Beginn an war die DJK das dominierende Team und ging auch gleich in der 5. Minute durch Martin Krametter (Vorlage Nils Hofferbert) mit 0:1 in Führung. Und diesmal war man auch in der Lage entsprechend nachzulegen. Beim 0:2 in der 8. Minute lief der Ball schön durch die eigenen Reihen, bevor Nils Hofferbert von der Mittellinie abziehen konnte und den Ball zum 0:2 im Winkel versenken konnte (Vorlage Moritz Neustadt). Und auch das 0:3 in der 10. Minute war durchaus schön anzusehen. Nils Hofferbert leitete über die rechte Seite einen Konter ein, passte aus vollem Lauf nach innen auf Veeti Koivisto und der ließ dem Schlussmann der Red Hocks keine Abwehrchance mehr.
Mit dieser recht komfortablen und zu diesem Zeitpunkt ungefährdeten Führung ging es dann auch in das 2. Drittel, in dem man etwas aufpassen musste, nicht wieder der Hektik des Vorabends zu verfallen. Der bis dahin nahezu beschäftigungslose Goalie der Holzbüttger, Jan Sauerbier, bekam auf einmal deutlich mehr zu tun und es hagelte eine Reihe von Strafzeiten auf beiden Seiten. In der 15. Minute konnten dann aber die Holzbüttger endlich mal von einer Überzahl profitieren und durch Krystof Manour das 0:4 erzielen (Vorlage Nils Hofferbert). Gegen Ende des 2. Drittels haben sich die Zuschauer in Kaufering dann Holzbüttgens Kapitän Nils Hofferbert als Buhmann rausgepickt, weil er gegen seinen Gegenspieler eine 2+2 Minutenstrafe wegen eines hohen Stocks im Gesicht „provozierte“ (17. Minute). Erstmalig in diesem Spiel konnte die DJK eine Überzahl auch nutzen, indem Juuso Ylinen in der 20. Minute nach einem schnell aufgeführten Einschlag von Krystof Manour auf 0:5 erhöhen konnte.
Das letzte Drittel ging weiter wie das zweite aufgehört hat. Gleich in der ersten Minute war es erneut Juuso Ylinen, der einen Ball abfangen konnte und ein blitzsauberen Konter zum 0:6 abschließen konnte. Spätestens jetzt war das Spiel endgültig entschieden. Holzbüttgen versuchte auch gar nicht mehr in den offenen Schlagabtausch zu gehen, um nichts mehr anbrennen zu lassen. Bei Ballgewinn tief in der eigenen Hälfte versuchte man ruhig aufzubauen und bei Ballgewinn auf Höhe der Mittellinie versuchte man zu kontern. Und das gelang dann auch wieder in der 6. Minute als Nils Hofferbert den frei vor dem gegnerischen Tor postierten Veeti Koivisto bediente, der zum 0:7 einnetzte. Während Kaufering zumindest in den ersten beiden Dritteln noch kämpferisch dagegenhalten konnte, ergaben sie jetzt ihrem Schicksal und versuchten mit aller Gewalt noch einen Ehrentreffer zu erzielen. Das gelang allerdings nur bedingt und spielte der DJK in die Karten. Vor dem Tor der Red Hocks war immer wieder Platz, um weitere Tore zu erzielen. So konnten Juuso Ylinen (6. Minute, Vorlage Krystof Manour), Veeti Koivisto (7. Minute, Vorlage Krystof Manour und Nils Hofferbert (13. Minute) sogar noch auf 0:10 erhöhen, bevor es den Gastgebern tatsächlich noch gelang mit einem Doppelpack in der 15. Minute zwei Ehrentreffer zu erzielen. Die DJK machte aber schnell klar, dass es sich hierbei nur um Ergebniskosmetik handeln sollte und legte abermals nach. Besonders das 2:11 lockte dabei nochmal das gesamte Team zum Kollektivjubel auf das Feld als Maximilian Schrick nach Vorlage von Conrad Lehwalder sein allererstes Bundesligator schoss. Entsprechend glücklich war Schrick nach dem Spiel: „Auch wenn die Niederlage gestern in München schmerzt, tut uns allen der Sieg heute besonders gut. Für mich wird dieses Spiel noch lange in Erinnerung bleiben. Ein Tor in der Bundesliga zu schießen, war mein Traum. Jetzt, wo es geklappt hat, hätte ich nichts dagegen, wenn noch ein paar folgen“.
Juuso Ylinen stellte mit seinem 4. Tor in der 17. Minute dann den 2:12 Endstand her (Vorlage Nils Hofferbert).
Der erste Saisonsieg war damit also endlich unter Dach und Fach. Dennoch sollte man das Ergebnis gegen Kaufering nicht überbewerten, genauso wie in den vorherigen Spielen, die nicht gewonnen worden, alles schlecht war. Aber zumindest für das Selbstvertrauen der Mannschaft sollte dieser Sieg eine große Hilfe sein. Nun gilt es natürlich nachzulegen. Gelegenheit dazu gibt es bereits am kommenden Samstag um 18 Uhr in der Kaarster Stadtparkhalle gegen die Berlin Rockets.