Die Floorballer der DJK Holzbüttgen hatten am vergangenen Sonntag ihren ersten Einsatz im FD-Pokal. Nachdem die Bundesligisten in den ersten beiden Runden des Wettbewerbs noch ein Freilos hatten, mussten sie in der dritten Runde nach Hannover zu den Mustangs (Bericht: Michael Mülhöfer).
Als Regionalligist sind die Hannover Mustangs als klarer Außenseiter in die Partie gegangen. Die Holzbüttger nahmen das Spiel aber sehr ernst und waren mit der kompletten Kapelle angetreten. Drei volle Reihen, die das gesamte Spiel über durchgewechselt wurden und somit bekam auch der Nachwuchs wieder mal die Chance zu zeigen, was in ihm steckt und worauf sich die Fans der DJK in Zukunft noch so freuen dürfen.
Das es in dem Match aber auch um den Einzug in die nächste Pokalrunde geht, machten die Mustangs schnell deutlich. Gerade zu Beginn der Partie konnten die Niedersachsen erstaunlich gut mithalten und hatten auch die ersten guten Chancen. Dennoch waren es die Holzbüttger die mit 0:2 in Führung gingen. Aber auch die Angriffsbemühungen der Hannoveraner – und von denen gab es eine Menge – wurden belohnt. Sie konnten auf 1:2 verkürzen. Und auch danach spielte der Gastgeber weiter nach vorne und kam zu weiteren Großchancen. Die Abwehr des Bundesligisten war zu diesem Zeitpunkt einfach zu unkonzentriert und fehleranfällig. Holzbüttgen konnte schließlich zwar noch zweimal zum 1:4 Pausenstand treffen aber diese Führung war äußerst schmeichelhaft. Knapp 15 Schüsse feuerte der Regionalligist im ersten Drittel auf Jan Saurbier im Tor der DJK ab, der zu diesem Zeitpunkt der einzige Spieler aus dem Rheinland war, der Normalform erreichte und wieder einmal ein starker Rückhalt war.
Wer jetzt dachte, dass die DJK das zweite Drittel deutlich konzentrierter angehen würde, wurde zunächst eines Besseren belehrt. Es waren die Mustangs, die weiter hellwach waren und die immer noch zu vielen Fehler der Holzbüttger noch besser zu nutzen wussten. Innerhalb weniger Minuten konnte Hannover zum 4:4 ausgleichen. Mit diesem sensationellen Zwischenstand haben wohl die wenigsten gerechnet. Holzbüttgen musste für das Weiterkommen ordentlich arbeiten und dieser Zwischenstand war dann auch so was wie ein Weckruf. In der Folge rissen die Rheinländer die Partie mehr und mehr an sich. Die Offensivaktionen wurden besser zu Ende gespielt und hinten verteidigte man nun etwas konsequenter. In dieser Phase des Matches ging vor allem Nils Hofferbert, als Kapitän der Holzbüttger, voran. Er war an allen folgenden vier Treffern (3 Tore, 1 Assist) der DJK zum 4:8 beteiligt.
Mit diesem Zwischenstand ging es dann auch in das Schlussdrittel. Und während bei den Mustangs so langsam die Kräfte nachließen, fanden die Holzbüttger immer mehr zu ihrem Spiel. Mit neun Toren in den letzten 20 Minuten sollten erst gar keine Zweifel mehr aufkommen, wer heute in die nächste Runde einziehen wird. Am Ende war es dann doch ein standesgemäßer 6:17 Erfolg des Bundesligisten über den Regionalligisten. Aber dem Underdog gilt der größte Respekt. Über fast zwei Drittel hat man dem Favoriten das Leben schwer gemacht und war ein ebenbürtiger Gegner.
Jan Knichala, der als Ersatz-Goalie im letzten Drittel zu einigen Spielminuten kam, den Beginn der Partie aber von außen ganz gut einschätzen konnte, sieht ebenfalls den zwischenzeitlichen Ausgleich als Knackpunkt der Partie: „Das erste, so wie der Beginn des zeiten Drittels ist überhaupt nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Hannover hat zwar gut gespielt, jedoch waren es vor allem unsere eigenen Fehler, die den Zwischenstand von 4:4 ermöglicht haben. Das war dann zum Glück der Wachrüttler, den wir gebraucht haben, um endlich guten Floorball zu spielen. Wir werden vor allem die ersten beiden Drittel aufarbeiten, daraus lernen und freuen uns auf das nächste Pokalspiel.“
Da sich in der dritten Runde des FD-Pokals mehrheitlich die Favoriten durchgesetzt haben, ist eine Leistungssteigerung vermutlich auch von Nöten, wenn man im Pokalwettbewerb von Floorball Deutschland weit kommen möchte, denn im Achtelfinale könnten bereits die ersten Titelfavoriten zugelost werden.