Zwei knappe Niederlagen gegen Top-Teams

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(Foto: A. Klüppelberg)

Mit den Spielen gegen die beiden erfolgreichsten deutschen Floorball-Clubs hatte die DJK am Wochenende schwere Hürden auf den in die Playoffs zu nehmen. Dabei trat man zunächst am Samstag beim MFBC Leipzig an und erwartete am Sonntag den UHC Sparkasse Weißenfels in der Stadtparkhalle Kaarst (Bericht: Michael Mülhöfer).

Und auch wenn das Spiel in Leipzig letztendlich mit 8:6 verloren wurde und man erstmals seit fünf Spielen wieder ohne Punkte blieb, konnte die DJK durchaus überzeugen und dabei den Aufwärtstrend der letzten Wochen unterstreichen. Schließlich gab es in der Vergangenheit gegen Leipzig eigentlich nie was zu holen und die Ergebnisse fielen mehr als deutlich aus. Doch dieses Mal musste der MFBC bis zum Schluss um seine Punkte zittern.

Das erste Drittel war absolut ausgeglichen. Der Gastgeber ging zwar mit dem ersten richtigen Abschluss nach knapp 6 Minuten in Führung aber nur eine Minute später konnten die Holzbüttger auch schon wieder ausgleichen. Moritz Neustadt fing einen Ball im Leipziger Aufbauspiel ab und kam zum Abschluss, traf jedoch zunächst nur den Pfosten. Den Abpraller nahm Nils Hofferbert direkt aus der Luft und verwandelte zum 1:1. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die erste Pause. In der 18. Minute musste zwar der Holzbüttger Goalie Jan Saurbier einmal mit einer Glanzparade retten, aber man hatte auch selbst durchaus gute Chancen weitere Treffer zu erzielen. Sicher eines der besten Drittel gegen die Leipziger seit langem und das Unentschieden nach 20 Minuten hatte man sich verdient.

Im zweiten Drittel verspielte man sich womöglich ein am Ende etwas besseres Ergebnis. Leipzig ging in 3. Minute mit 2:1 in Führung. Nur eine Minute später versuchte der Holzbüttger Kapitän Nils Hofferbert, als letzter Mann einen Konter zu unterbinden. Die Schiedsrichter entschieden sich für eine Zwei-Minuten-Strafe, die bereits nach wenigen Sekunden zum 3:1 führte. Aber auch dieser Doppelschlag schien die Holzbüttger nicht zu entmutigen. Quasi vom Tor-Bully weg schnappte sich Mikael Mähönen den Ball und zog von der Mittellinie einfach mal ab. Durch den Verkehr vor dem Tor war die Sicht des Leipziger Keepers gestört und der Ball schlug zum 3:2 im Netz ein. Ein etwas glückliches Tor, welches leider in der 8. Minute auch auf der anderen Seite fallen sollte. Diesmal zog ein Leipziger aus der Distanz ab und Jan Saurbier konnte den Ball erst spät sehen. Am Ende rutschte der Ball etwas unglücklich durch die Schoner zum 4:2 ins Tor. Mit dem 5:2 in der 12. Minute war dann der Abstand vielleicht einfach ein wenig zu groß, um am Ende Punkte mitnehmen zu können aber aufgegeben haben sich die Holzbüttger dennoch nicht. DJK-Coach Joel Heine nahm seine Auszeit, um vor allem wieder etwas Ruhe in das Spiel zu bringen. Das führte dann immerhin dazu, dass man wieder weniger Chancen zuließ und sogar noch durch Mikael Mähönen (Vorlage Krystof Manour) ein Überzahlspiel in der 17. Minute erfolgreich zum 5:3 abschloss. Anschließend ergaben sich für die Holzbüttger sogar nochmal zwei große Konterchancen, um zumindest den Anschluss wieder herstellen zu können. Letztendlich wurde das Drittel aber doch äußerst unglücklich mit 4:2 verloren.

Und auch im letzten Drittel war es zunächst die DJK die, in Person von Juuso Ylinen, eine große Konterchance zum Anschluss vergab. Stattdessen waren es dann erneut die Gastgeber, die in der 4. Minute mit dem 6:3 den ersten Treffer im Schlussdrittel erzielten. Eine erneute Strafe für Holzbüttgen in der 12. Minute konnte durch den MFBC sogar zum 7:4 genutzt werden und das Spiel schien nun entschieden. Aber Holzbüttgen versuchte nochmal alles. In der 15. Minute konnte sich Lasse Vallema auf der Außenposition stark durchsetzen und mit einem scharfen Pass Jusso Ylinen vor dem gegnerischen Tor ins Spiel bringen. Der zog sofort ab und konnte den Ball schließlich im zweiten Versuch zum 7:4 über die Linie bugsieren. Bei diesem Spielstand ging man dann auch noch das Risiko ein, ohne Torwart aber dafür mit einem weiteren Feldspieler zu spielen. Und dieses Risiko wurde fast belohnt. In der 18. und 19. Minute konnten Krystof Manour und erneut Juuso Ylinen sogar bis auf 7:6 verkürzen. In der Schlussminute machten die Leipziger mit dem 8:6 ins leere Tor aber dann doch den Deckel drauf.

Am Ende bleiben die Punkte zwar im Osten aber die DJK konnte erneut zeigen, dass die Lücke zu den Top-Teams in der Liga nicht mehr so groß ist, wie noch zu Beginn der Saison.

Und genau das sollte sich auch am Sonntag beim Spiel gegen Serienmeister UHC Weißenfels zeigen. Die DJK konnte demonstrieren wozu sie im Stande ist, hat aber leider auch offenbart, was zu einem absoluten Top-Team noch fehlt.

Im ersten Drittel fegten die Holzbüttger den UHC mit 5:1 regelrecht vom Platz. Bereits in der 2. Minute traf Dennis Schiffer nach Vorlage von Nicklas Stammen aus der Distanz zum 1:0. In der 6. Minute eroberte Veeti Koivisto den Ball und passte auf den mitlaufenden Nicklas Stammen der zum 2:0 einschieben konnte. In der 9. Minute konnte Krystof Manour nach einem Fehlpass der Weißenfelser zum 3:0 abschließen. Zu diesem Zeitpunkt passte einfach alles. Die Abschlüsse saßen, die zweiten Bälle konnten behauptet werden und die wenigen Schüsse der Gäste gingen am Tor vorbei. Die DJK schien an diesem Tag alles im Griff zu haben und konnte in der 18. Minute durch ein schönes Solo von Nils Hofferbert sogar noch auf 4:0 erhöhen. Durch das Tor 5:1 in der 20. Minuten von Veeti Koivisto (Vorlage Dennis Schiffer) schien der zwischenzeitliche Treffer des UHC lediglich wie Ergebniskosmetik.

Das zweite Drittel lief dann aber leider komplett andersherum. Auf einmal saßen die Abschlüsse des Rekordmeisters. Die Schüsse, die zuvor noch neben das Tor gegangen sind, schlugen jetzt im Winkel und die zweiten Bälle landeten in den Kellen der Gäste, die dadurch wiederum gefährliche Angriffe einleiten konnten. Auf der anderen Seite konnten die Holzbüttger selbst beste Chancen nicht mehr nutzen. So ging das Drittel am Ende mit 0:4 an Weißenfels und man ging mit einem 5:5 Unentschieden in das letzte Drittel.

Leider konnte der UHC das Momentum in den entscheidenden Spielabschnitt rüber retten und ging bereits nach 18 Sekunden mit 5:6 erstmals in Führung. Während die Holzbüttger weiter beste Chancen nicht nutzen konnten und sogar eine Zweimannüberzahlsituation ungenutzt ließen, konnte Weißenfels in der 15. Minute sogar auf 5:7 erhöhen. Daraufhin nahm die DJK eine Auszeit um in den Schlussminuten wie bereits am Vortag den Torhüter zu Gunsten eines weiteren Feldspielers zu opfern. In der 18. Minute schien die Maßnahme auch zunächst vom Erfolg gekrönt zu sein, als Veeti Koivisto (Vorlage Mikael Mähönen) auf 6:7 verkürzen konnte. Allerdings kam es kurz darauf zu einem folgenschweren Missverständnis. Der sich in den Reihen der DJK befindliche Ball wurde auf einen Mitspieler gepasst, der sich auf dem Weg zum Wechsel befand und nicht mehr mit einem Zuspiel gerechnet hatte. Ein Weißenfelser konnte so dazwischen gehen und den eroberten Ball zum entscheidenden 6:8 ins leere Tor schieben. Juuso Ylinen (Vorlage Nils Hofferbert) konnte zwar in der 19. Minute nochmal sehenswert treffen, aber das änderte nichts mehr an der Niederlage. Die DJK unterliegt dem Deutschen Rekordmeister letztendlich mit 7:8.

#21 Dennis Schiffer (Foto: DJK)

Die knapp 400 Zuschauer in der gut gefüllten Kaarster Stadtparkhalle sahen mal wieder ein Floorball-Spektakel, wenn auch leider nicht mit dem gewünschten Ergebnis. Die Mannschaft um Trainer Joel Heine ist auf dem richtigen Weg und kann mit allen Mannschaften der Liga mithalten aber es fehlen noch ein paar Prozent, um auch gegen die Top-Teams mal etwas Zählbares mitnehmen zu können, was so wichtig wären auf dem Weg in die Playoffs. Routinier Dennis Schiffer sieht das Team ebenfalls in der Spur: „Wir konnten uns zur Hinrunde nochmal steigern. Wir haben guten Floorball gespielt und konnten taktisch einiges umsetzen, was wir uns vorgenommen haben. Aber im eigenen Abschluss waren wir dann nicht mehr so präzise. Wir hatten viele Torchancen. Das war schon zuletzt der Casus knacksus. Mit dem Ergebnis bin ich unzufrieden mit dem Spiel eher nicht. Daran kann man anknüpfen.

Die nächste Gelegenheit es besser zu machen hat die DJK bereits am kommenden Sonntag, wenn es gegen die Hannover Mustangs darum geht in die nächste Pokalrunde einzuziehen. Danach legt die Bundesliga erst einmal eine WM-Pause ein. Weiter geht es dann für die Holzbüttger wieder am 22. Dezember in Hamburg gegen die Piranhhas.