Doppelheimspieltage mit Licht und Schatten aber Playoffs erreicht

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Gute Stimmung in der Stadtparkhalle (Foto: R. Thönnißen)

Die Floorballer der DJK, die mit zuvor vier Siegen in Folge erstmals auf einen Playoff-Platz vorgerückt waren, wollten die beiden Heimspiele gegen die Schlusslichter aus Kaufering und München eigentlich dazu nutzen die Teilnahme an den Playoffs endgültig abzusichern. Das Ziel war also klar: Zwei Siege und sechs Punkte sollten es werden (Bericht: Michael Mülhöfer).

Leider wollte sich der Tabellenletzte, die Red Hocks aus Kaufering, nicht so ganz daran halten und machte es den Holzbüttgern deutlich schwerer als erwartet. Vor knapp 400 Zuschauern am Samstagabend in der gut gefüllten Stadtparkhalle, davon viele Sponsoren, die der Einladung der DJK zum Sponsors-Day gefolgt waren, gewannen die Kauferinger völlig überraschend aber am Ende nicht unverdient in der Overtime und sorgten für lange Gesichter auf den Tribünen.

Die DJK erwischte zwar den besseren Start und ging durch Nils Hofferbert nach Vorarbeit von Krystof Manour in der 8. Minute in Führung aber es gelang den Gastgebern zu keiner Zeit den Druck dauerhaft aufrecht zu erhalten, sich ausreichend Torchancen zu erspielen, um sich dann entsprechend etwas absetzen zu können. Die Gäste aus Bayern, die nur mit 10 Feldspielern antreten konnten stellten ihr Spiel ein wenig um, konzentrierten sich vor allem auf die Defensive und versuchten mit langen Bällen das Mittelfeld zu überbrücken um bei Ballgewinnen vor dem Holzbüttger Tor aus allen Lagen zu schießen. Genauso kamen die Red Hocks dann auch schnell zum Ausgleich und es dauerte bis zur 19. Minute ehe erneut Hofferbert (Vorlage Moritz Neustadt) für den 2:1-Pausenstand sorgen konnte. Aber spätestens jetzt war klar, dass dieses Spiel nichts mehr mit 12:2 aus dem Hinspiel zu tun haben sollte, als die DJK noch ihren höchsten Saisonsieg feiern konnte.

So hielt auch das zweite Drittel nicht besonders viele Torabschlüsse parat. Es fiel lediglich der Ausgleichstreffer zum 2:2. Die Spielweise der Kauferinger war vielleicht nicht besonders attraktiv aber legitim und vor allen Dingen effektiv und sie sorgte dafür, dass die Holzbüttger nie so richtig zu ihrem eigenen Spiel gefunden haben, welches sie zu vier Auswärtssiegen in Folge gebracht hat.

Und wer nun gedacht hat, dass die Red Hocks mit ihrem schmalen Kader im dritten Drittel müde werden würden, musste sich eines Besseren belehren lassen. Durch eine in das letzte Drittel übertragende und genutzte Überzahl konnten die Gäste sogar erstmals mit 2:3 in Führung gehen. Diese konnte zwar durch Niklas Stammen nach einem wunderschönen Pass von Neustadt in der 6. Minute ausgeglichen werden aber man tat sich weiterhin schwer mehr gute Gelegenheiten zu kreieren und die wenigen guten Chancen wurden von der vielbeinigen Abwehr oder vom Gäste-Goalie zu Nichte gemacht. Dennoch schaffte es die DJK nach einem Freischlag in der 15. Minute doch nochmal durch Veeti Koivisto (Vorlage Lasse Vallema) mit 4:3 in Führung zu gehen. Aber auch diese Führung konnte nicht zur Sicherheit beitragen und nur eine Minute später kam Kaufering wieder zum Ausgleich. So ging es mit einem 4:4 in die Overtime. Diese mussten die Holzbüttger dann auch noch eine knappe halbe Minute durch eine zum Ende des dritten Drittels ausgesprochene Zeitstrafe in Unterzahl beginnen. Zwei Sekunden vor Ablauf der Strafe konnten die Red Hocks dann das goldene Tor zum 4:5-Endstand erzielen. Für die DJK blieb somit nur einer von fest eingeplanten drei Punkten und die Kauferinger konnten durch die zwei erkämpften Punkte die rote Laterne an den FBC München übergeben.

Und eben dieser FBC München war der nächste Gegner am 20. Spieltag nur einen Tag später. Die Münchener konnten sich im Übrigen selbst ein Bild von der Niederlage Holzbüttgens am Vorabend machen. Aufgrund der frühen Bullyzeit von 13 Uhr reiste die Mannschaft um den ehemaligen Holzbüttger Torben Kleinhans bereits am Samstag an und wurde von der DJK zum Spiel gegen Kaufering eingeladen.

Einen richtigen Vorteil schienen die Münchener durch das Studium des Spiels am Vorabend aber nicht gehabt zu haben. Laut Kleinhans haben beide Mannschaften zu atypisch gespielt und so wurden vor allem die Kauferinger beobachtet, auf die man vermutlich nochmal in den Playdowns treffen wird. Gegen seine ehemaligen Holzbüttger würde es viel mehr darum gehen überhaupt mal wieder zu punkten um nach mehreren Niederlagen am Stück mit einem positiven Erlebnis in den Abstiegskampf einzusteigen.

Die Holzbüttger waren aber nicht gewillt weitere Gastgeschenke zu verteilen, schließlich spielte man ja selbst noch um die Teilnahme an den Playoffs. Und so gingen die Gastgeber nach einem etwas fahrigen Beginn bereits in der 5. Minute mit 1:0 in Führung. Maximilian Groß konnte einen von Veeti Koivisto abgefangenen Ball genau in den Lauf von Miska Ojala spielen, der somit in seinem Heimspieldebüt gleich mal seinen ersten Treffer erzielen konnte. Allerdings wehrte die Freude nicht allzu lange. Quasi im Gegenzug konnten die Münchener mit einem Fernschuss zum 1:1 ausgleichen. Aber nur zwei Minuten später war es erneut Ojala der einen Schussversuch von Noah de Zwaan, der am Außennetz landete, abstauben konnte und zum 2:1 einnetzte.

Mit diesem Zwischenstand ging es auch in das zweite Drittel in dem erneut die Holzbüttger den besseren Start erwischten und bereits mit der ersten Angriffsaktion durch Krystof Manour, der den Pass eines Müncheners abfangen konnte, auf 3:1 erhöhen konnten. München konnte zwar dank eines sehenswerten Zorro-Treffers nochmal auf 3:2 verkürzen aber von da an waren die Gäste vor allem mit ihrer Defensivarbeit beschäftigt und konnten sich das ein oder andere Mal bei ihrem Goalie bedanken, dass es auch während diverser Unterzahlsituationen bei einem Rückstand von nur einem Tor blieb.

Im letzten Drittel schaffte es die DJK dann endgültig sich etwas abzusetzen und die Entscheidung herbeizuführen. Zunächst konnte Juuso Ylinen in der 7. Minute auf 4:2 stellen, ehe Noah de Zwaan mit einem Doppelpack in der 8. (Vorlage Ojala) und 16. Minute (Vorlage Manour) bis auf 6:2 erhöhen konnte. In den Schlusssekunden konnte dann der ehemalige Holzbüttger Torben Kleinhans noch einmal einen Freischlag direkt verwandeln und so den Endstand zum 6:3 erzielen.

Somit sind es zwar nicht die erhofften sechs Punkte aus zwei Spielen geworden aber durch die vier Punkte ist der DJK die erneute Teilnahme an den Playoffs faktisch nicht mehr zu nehmen. Da die Berlin Rockets am Sonntagnachmittag nur einen Punkt gegen Dresden holen konnte, bleiben sie drei Punkte hinter den Holzbüttgern, bei nur noch einem verbleibenden Spiel. Die DJK hat dagegen noch zwei Spiele und das deutlich bessere Torverhältnis.

#24 Moritz Neustadt (Foto: DJK)

Für Moritz Neustadt waren die beiden Heimspiele vom Wochenende dann auch so etwas wie ein Weckruf vor dem Beginn der Playoffs: „Es ist natürlich schon schön nach den kämpferisch überzeugenden Spielen der letzten Wochen die Playoffs noch erreicht zu haben. Aber die Spiele an diesem Wochenende haben gezeigt, dass wir die Zeit bis zum Beginn der Playoffs noch brauchen um uns besser vorzubereiten.“

Viel Zeit bleibt da nicht mehr. Bevor die Playoffs starten, haben die Holzbüttger noch einmal ein Heimspiel am 8. Februar 2025. Da geht es am 21. Spieltag um 18 Uhr gegen den TV Schriesheim, gegen den man in der Bundesliga eigentlich immer gut ausgesehen hat und nur im Pokal die ein oder andere bittere Niederlage kassieren musste. Und nur eine Woche später geht es am 15. Februar 2025 zum letzten Spieltag der regulären Saison zum Aufsteiger Blau-Weiß 96 nach Schenefeld (Bully 18 Uhr).