Deutlich mehr Licht als Schatten zum Auftakt in die neue Saison – DJK Holzbüttgen startet mit Sieg und Niederlage in die neue Floorball-Bundesliga-Saison

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(Foto: R. Thönnissen)

Wie bereits in der Vorsaison hielt der Spielplan auch in diesem Jahr gleich zum Auftakt zwei Hochkaräter bereit. Mit dem UHC Sparkasse Weißenfels und dem MFBC Leipzig hatte man gleich mal die zwei erfolgreichsten Clubs der vergangenen Jahre zu Gast in der Stadtparkhalle Kaarst. (Bericht: Michael Mülhöfer)

Nachdem die DJK zum offiziellen Saisonauftakt eine Woche zuvor, aufgrund des Rückzuges von Schriesheim noch spielfrei hatte, starteten am Samstag nun also auch die Holzbüttger in ihre Saison 2025/2026. Nach Wochen der Vorbereitung und einigen Testspielen also die erste richtige Standortbestimmung und die gleich mal gegen den amtierenden Deutschen Meister aus Weißenfels.

Aber anders als in der Vorsaison, als man sogar einen komfortablen Vier-Tore-Vorsprung verspielte, ließen die Hausherren diesmal nichts anbrennen. Vor über 200 Zuschauern lag man nicht einmal hinten, befand sich zu jederzeit auf Augenhöhe mit dem Champion und zwang diesen sogar in die Knie.

Luis Mehler freut sich über den Sieg und seine ersten Bundesligatore (Foto: R. Thönnissen)Dabei half sicher auch ein wenig das Spielglück. Das gesamte Spiel war durch viel Kampf bestimmt und gerade im ersten Drittel gab es noch wenig hochkarätige Chancen. Aber zu sehen wie kein Adler, vor allem auch die noch sehr jungen Adler, einem Zweikampf aus dem Weg gegangen ist, war sehr beeindruckend. Bei einem dieser Zweikämpfe verletzte sich Nicklas Stammen leider so schwer, dass das Spiel für ihn beendet war. In so einer Situation, wo sich beide Teams regelrecht neutralisieren, hilft es sicher schon mal wenn man in Führung geht. Und die besorgte gleich mal ein Neuzugang. In der 17. Minute traf nach schöner Vorarbeit von Noah de Zwaan der aus Frankfurt an den Rhein gewechselte Luis Mehler.

Mit dem knappen Vorsprung ging es dann in die erste Pause. Und mit der Führung im Rücken wurden die grün-weißen dann auch immer selbstbewusster. Bereits in der 5. Minute war es dann mit Jarno Pensikkala aus Finnland ein weiterer Neuzugang, der sich kraftvoll durchsetzen konnte und auf 2:0 erhöhte. Nachdem die Holzbüttger in der 11. Minute gerade eine Unterzahlsituation erfolgreich überstanden hatten und sich ein wenig der neuen Spielsituation anpassen wollten, fiel dann der Anschlusstreffer des UHC. In dieser Phase versuchte der UHC auch mehr und mehr die Kontrolle an sich zu reißen aber die überwiegend kompakte Abwehr um den gewohnt starken DJK-Goalie Jan Saurbier hielt stand und konnte immer wieder durch abgefangene Bälle selbst Chancen kreieren. In der 13. Minute war es dann erneut Luis Mehler, der nach Vorarbeit von Lasse Vallema auf 3:1 stellen konnte. Weißenfels konnte nur wenige Sekunden später ein letztes Mal bis auf ein Tor herankommen, bevor Kapitän Nils Hofferbert durch einen verwandelten Penalty (14.) und einen abgefälschten Schuss (18., Vorlage Jarno Pensikkala) auf 5:2 erhöhen sollte. Diesen Drei-Tore-Vorsprung sollte die DJK dann auch bis zum Ende des Spiels nicht mehr hergeben.

Im letzten Drittel wurde der Druck des UHC zwar nochmal deutlich erhöht aber wo im letzten Jahr das Pendel vielleicht nochmal zu Ungunsten der DJK ausgeschlagen hätte, hielt man diesmal Stand. Nach Treffern der Gäste konnten die Holzbüttger jeweils gleich wieder antworten. In der 2. Minute war es erneut Nils Hofferbert der mit seinem 3. Tor zum 6:3 traf (Vorlage Moritz Neustadt), in der 3. Minute traf mit Joona Heiskanen (Vorlage Leo Häfner) ein weiterer finnischer Neuzugang sehenswert per Bauerntrick zum 7:3, in der 10. Minute konnte Conrad Lehwalder (Vorlage Lutz Belcke) gar auf 8:4 stellen und in der 18. Minute stellte Jarno Pensikkala den 9:6 Endstand her.

Ein Auftaktsieg gegen den amtierenden Champion ist in jedem Fall schon mal ein Statement und zeigt, dass die DJK ein konkurrenzfähiges Team ins Rennen schickt.

Das der Saisonauftakt nicht gänzlich glückte, lag zum einem am diesmal fehlenden Spielglück und zum anderen am MFBC Leipzig. Der Gegner vom Sonntag ist so etwas wie der Angstgegner der Holzbüttger. Gegen keinen anderen Ligakonkurrenten verlor man öfter und auch diesmal zog man wieder den Kürzeren.

Zwar ging man im ersten Drittel durch Tore von Nils Hofferbert (Vorlage Lutz Belcke) in der 2. Minute und Jarno Pensikkala (Vorlage Nils Hofferbert) in der 15. Minute zweimal in Führung aber die Leipziger wussten nicht nur jeweils schnell auszugleichen, sie gingen sogar noch mit einer 2:3 Führung in die erste Pause.

Im zweiten Drittel hatten die Gastgeber zwar durchaus nochmal Chancen den Ausgleich zu erzielen aber wo der Ball am Vorabend noch im Tornetz des Gegners landete, fehlte diesmal das entscheidende Glück. Selbst beste Chancen konnten nicht genutzt werden und spätestens nach dem Gästetreffer zum 2:4 spielte der MFBC souverän seine Ballsicherheit aus und ließ nicht mehr viel zu.

Im letzten Drittel konnte die DJK zwar noch einmal durch einen von Jarno Pensikkala verwandelten Strafschuss auf 3:4 rankommen aber erspielte sich letztendlich zu wenig weitere Chancen, um den Gästen doch noch die drei Punkte zu entreißen. Auch die Herausnahme des Goalies brachte nicht den gewünschten Erfolg, sondern ließ am Ende mit dem 3:7 das Ergebnis deutlicher erscheinen als es eigentlich war.

Kapitän Nils Hofferbert (Foto: Rene Thönnissen)Kapitän Nils Hofferbert analysierte nach dem Spiel entsprechend: „Gegen Weißenfels war es eine mega Energieleistung von uns, wir hatten wenig Fehler im Spiel und konnten ihnen unser schnelles Konterspiel aufzwingen. Leipzig hat sich da allerdings gar nicht drauf eingelassen. Sie haben es kontrollierter gespielt und uns laufen lassen. Das hat Körner gekostet und wir mussten dem Rückstand hinterherlaufen. Es war eine verdiente Niederlage. Aber wir haben insgesamt ein gutes Wochenende hinter uns. Wir spielen mit vielen jungen Leuten die immer mehr Verantwortung übernehmen und da kann man nicht erwarten, dass wir durchmarschieren. Aber man hat gesehen, dass wir jeden in der Liga schlagen können und es war gleichzeitig ein Warnsignal für alle, dass es dafür 100% braucht.“

Die erneut über 200 Fans in der Halle wussten das Resultat ebenfalls sehr gut einzuschätzen und so wich die Enttäuschung über die Niederlage wieder schnell der Begeisterung über den Sieg am Vortag über den Deutschen Meister.

Am 27. und 28. September steht dann für die DJK auch schon gleich der nächste Doppelspieltag an, wenn es auswärts zu den Berliner Rockets und dem SC Potsdam geht. „So ein Doppelwochenende ist immer intensiv“, bestätigt Hofferbert und ergänzt „darauf werden wir uns gut vorbereiten und wir werden den Spirit, den wir in der Truppe haben mitnehmen und dann gehe ich davon aus, dass wir erneut gute Spiele zeigen.“

Spätestens nach den nächsten beiden Spielen wird sich zeigen, wohin der Weg für die DJK in der Saison 2025/2026 führen kann.

Beste Stimmung in der Stadtparkhalle Kaarst (Foto: R. Thönnissen)
Beste Stimmung in der Stadtparkhalle Kaarst (Foto: R. Thönnissen)