Playoff-Viertelfinale: DJK verliert Spiel 1 der Serie

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(Foto: René Thönnißen)

Am Karnevalssamstag stand für die DJK Holzbüttgen Spiel 1 der Viertelfinalserie „Best-Of-Three“ um die Deutsche Floorball-Meisterschaft auf dem Programm. In der Stadtparkhalle Kaarst traf man als Tabellensechster der regulären Saison auf den MFBC Leipzig, die als Tabellendritter leicht favorisiert in die Partie gegangen sind (Bericht: Michael Mülhöfer).

Die Einlaufkinder brachten den Karneval bis auf die Platte (Foto: René Thönnißen)

Und auch wenn Leipzig so etwas wie der Angstgegner der Holzbüttger ist – man konnte überhaupt erst einmal gewinnen – muss man sich als Dritter der Rückrundentabelle hinter niemanden mehr verstecken. Das Team um Cheftrainer Joel Heine wurde im Laufe der Saison immer besser und konnte in der Rückrunde auch gegen die favorisierten Teams regelmäßig punkten. Und so bekamen die über 300 jecken und floorballbegeisterten Zuschauer in der Stadtparkhalle einen echten und bis zum Schluss spannenden Leckerbissen geboten.

Für Holzbüttgen konnte das Spiel dann auch nicht viel besser anfangen. Schon in der ersten Spielminute sollte es die einzige Strafzeit überhaupt geben und die wurde aufgrund eines Abstandvergehens gegen die Leipziger ausgesprochen. Und obwohl die Powerplayquote der DJK in den letzten Wochen durchaus noch ausbaufähig war, konnte man die Situation für sich nutzen, als Martin Krametter hinter dem Tor stehend, den schmalen Passweg auf die Kelle von Jusso Ylinen fand, der sich vor dem gegnerischen Tor in Position geschlichen hatte und sofort zum 1:0 in den Winkel abzog (2. Minute). Danach versuchten die Gastgeber vor allem durch einen kontrollierten Spielaufbau zu weiteren Chancen zu kommen und den Leipzigern dabei möglichst wenig Abschussmöglichkeiten zu bieten. Das gelang auch weitestgehend. Die größten Chancen für den MFBC ergaben sich zunächst aus Fehlern im Spielaufbau der Holzbüttger. In der Regel konnten diese Fehler aber gemeinschaftlich wieder ausgemerzt werden oder der wieder einmal starke DJK-Goalie Jan Saurbier parierte. In der 17. Minute war es aber dann so weit und Leipzig konnte einen dieser Fehler mit dem Ausgleichstreffer bestrafen. Holzbüttgen konnte sich aber in Person von Veeti Koivisto (Vorlage Miska Ojala), der in der Schlussminute mit einem Schlagschuss fast von der Mittellinie auf 2:1 stellte, doch noch für das sehr gute Anfangsdrittel belohnen.

(Foto: René Thönnißen)

Und auch das zweite Drittel hätte eigentlich nicht viel besser starten können. Bereits in der 2. Minute wurde ein Pass Kristof Manours (Vorlage Nils Hofferbert) glücklich zum 3:1 abgefälscht. Diesmal konnten die Leipziger aber recht schnell antworten und verkürzten in der 3. Minute durch sehenswertes Passspiel auf 3:2. Und auch die Leipziger waren nicht fehlerfrei im Aufbau. In der 9. Minute konnte Miska Ojala einen Pass abfangen und frei vor dem Leipziger Tor zum 4:2 abschließen.  Holzbüttgen versuchte danach das Spiel weiter zu beruhigen und vor allem Fehler zu vermeiden, um dem schnellen und präzisem Spiel der Gäste möglichst wenig Gelegenheiten zu geben. Das gelang weitestgehend und so ging es mit 4:2 auch in die letzte Pause, wohlwissend, dass das letzte Drittel nochmal ein Ritt auf der Rasierklinge werden dürfte, denn zwei Tore sind im Floorball bekanntlich nichts.

Und so kam es dann leider auch. Während die Effizienz im Abschluss bei den Holzbüttgern etwas nachließ, konnten die Leipziger diese nochmal steigern und kamen so durch zwei Tore in der 3. und 12. Minute zum 4:4 Ausgleich. Die DJK gab sich aber zu keinem Zeitpunkt auf und konnte sich auch weiterhin Chancen erspielen, scheiterten aber immer häufiger am Leipziger Schlussmann oder hatten etwas Pech mit Aluminiumtreffern. Aber Nils Hofferbert brachte in Minute 14 (Vorlage Moritz Neustadt) mit einer wunderschönen Einzelaktion und dem schönsten Tor des Tages die Halle nochmal zum Beben. Schon die Ballmitnahme mit dem Rücken zum Tor war sehenswert aber der anschließende Volley-Schlagschuss mit der Rückhand gehört in die Kategorie „Tor des Monats“. Das 5:4 zeigte vor allem das mit der DJK noch zu rechnen war. Nur die Leipziger schien das nicht wirklich aus der Ruhe zu bringen. Die spielten ihr Spiel weiter und kamen nur eine Minute später erneut zum Ausgleich. Und weil es gegen Leipzig einfach nicht klappen soll, fiel nur 11 Sekunden später auch noch das 5:6. Die erste Leipziger Führung sollte dann auch bis zur Schlusssirene Bestand haben.

Am Ende bleibt gegen Leipzig mal wieder nur das Nachsehen. Aber die Partie, die über weite Strecken offen gestaltet werden konnte, hat mal wieder gezeigt, dass die DJK auch gegen die Top-Teams mithalten kann. Beide Mannschaften haben guten Floorball gezeigt und ein Sieg der DJK wäre auch nicht unverdient gewesen. Aber leider fehlte im entscheidenden Moment etwas das Spielglück und so gehen die Leipziger mit einem Sieg in das zweite Spiel. Die DJK steht jetzt natürlich etwas unter Druck. Will man noch ins Halbfinale einziehen müssen beide Spiele nächste Woche bei den favorisierten Leipzigern gewonnen werden.

#23 Maximilian Schrick

Maximilian Schrick, einer der Durchstarter bei der DJK, der gegen den MFBC das erste Playoff-Spiel seiner noch jungen Karriere bestreiten durfte, sieht sein Team aber auch in Leipzig mit Chancen: „Ich habe mich riesig auf mein erstes Playoffspiel gefreut und die Fans waren wieder klasse. Aber die Stimmung im Team ist natürlich gerade etwas gedämpft. Aber wie man der Anzeigetafel entnehmen kann, fehlt nicht viel. Mit etwas mehr Glück kann das auch anders ausgehen. Von daher ist noch alles offen für die Spiele in Leipzig.“

Am kommenden Samstag, den 8. März um 16 Uhr geht es in Leipzig also um alles. Ein Sieg muss her und vielleicht schlägt das Pendel in diesen engen Spielen auch mal zu Gunsten der Holzbüttger aus. Dann würde es am nächsten Tag, ebenfalls um 16 Uhr, zu einem Entscheidungsspiel kommen.