In seinem 1. Teil über die Entwicklung der 1. Herrenmannschaft zeigte Alex Sagafe den schweren Weg der Floorballabteilung in die 2. Floorball-Bundesliga auf. Im 2. Teil nun geht es um die vergangenen Jahre in den zwei höchsten Spielklassen von Floorball Deutschland.
Eine neue Liga heißt auch neue Herausforderungen, weshalb der Verein im Jahr 2014/2015 den für mich bis dato größten Entwicklungsschritt gemacht hat. Es sind mit Kevin Strauss, Morten Winter und Tim Mainka drei Spieler vom SSC Hochdahl verpflichtet worden, immer mehr extrem talentierte Jugendspieler haben den Sprung in die Herrenmannschaft gewagt oder sich bereits etabliert (u.a. Bene Mix, Mark Jones, Jan Saurbier), es ist ein neuer Ausrüstervertrag geschlossen und Daniel Joest ist als Headcoach installiert worden.
Angetrieben von einer Euphorie, die rund um den Verein herrschte, konnte man sich im ersten Jahr der zweiten Liga direkt für die Aufstiegsspiele qualifizieren, hatte jedoch gegen den späteren Aufsteiger aus Halle im Penaltyschießen das Nachsehen. Im Folgejahr, Saison 2014/2015, gelang mit Ilari Suuronen sowohl menschlich als auch sportlich ein absoluter Glückgriff, der sich aufgrund seiner finnischen Expertise speziell auf die sportliche Entwicklung der Mannschaft positiv ausgewirkt hat. Man ist in der zweiten Liga nie schlechter als Platz 4 gewesen und konnte sich im Jahr 2016/2017 als Zweitligist sogar für das Final-4 in Dessau qualifizieren.
Trotz der positiven Ereignisse kam der Aufstieg in der Saison 2017/2018 doch etwas überraschend, aber nicht unverdient. Innerhalb der Aufstiegssaison konnte man sich extrem steigern (unvergessen Ilaris Durchsage im Bus bei der Rückfahrt von Bremen) und konnte in der Finalserie gegen eben jene Bremer zweimal gewinnen. Dies stellte den gesamten Verein sowohl sportlich, als auch organisatorisch, vor große Herausforderungen, ist der personelle und monetäre Aufwand in der ersten Liga doch erheblich größer.
Doch wie wir bereits gelernt haben, zeigt sich in solchen Situationen die wahre Stärke eines Vereins. Es konnten mit Janik Pfeiffer und Chris Stange zwei erfahrene Spieler gewonnen werden, mit Jannik Heinen holte man einen U19-Nationalspieler an Land und ehemalige Jugendspieler wie Nils Hofferbert und Jan Saurbier haben sich innerhalb der Mannschaft zu Leadern und absoluten Leistungsträgern entwickelt, ferner gelang ein erfolgreiches und modernes Rebranding. Nur logisch war der Schritt den Aufstiegskader nicht zu sehr zu verändern, sondern den Spielern aus dem eigenen Nachwuchs die Chance zu geben sich in der 1. Bundesliga zu beweisen. Als Abstiegskandidat Nummer 1 gelang es uns jedoch in unserer Premierensaison Rekordmeister Weißenfels zu bezwingen und sensationell als Tabellensechster die Play-Offs zu erreichen.
Mit der Verpflichtung von Jesse Backman als Cheftrainer und Spielern wie Janos und Niklas Bröker, Torben Kleinhans, Milli Spöhle und Samu Pietilä zur Saison 2019/2020 hat man sportlich erneut einen großen Sprung gemacht. Folgerichtig war eine erneute Play-Off und Final-4-Teilnahme bereits zwei Spieltage vor Schluss sicher. Leider werden wir aus bekannten Gründen nicht erfahren, wie die Saison ausgegangen wäre.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass in der gesamten Zeit eine stetige Entwicklung sowohl im administrativen, als auch sportlichen Bereich festzustellen war (und immer noch ist) und man jede Herausforderung gemeistert hat. Trotz der sportlichen Ambitionen sind der Spaß und das freundschaftliche Miteinander im Verein nie zu kurz gekommen. Jeder verbindet mit diesem Verein ganz spezielle und unzählige Anekdoten und Erinnerungen, echte Freundschaften haben sich gebildet. So ist es kein Wunder, dass ich bei zwei der drei Personen, die mir den Verein vor über 10 Jahren beim Unisport in Düsseldorf schmackhaft gemacht haben, auf deren Junggesellenabschied und Hochzeit eingeladen war und mit dem Dritten über drei Jahre zusammengewohnt habe. Die DJK verbindet und es bleibt spannend zu sehen, wie man im neuen Jahr performen wird.
Bleibt gesund, hoffen wir, dass die floorballfreie Zeit bald ein Ende hat!
Düsseldorf, im April 2020
Alex Sagafe