Goalie Kevin Müller im Interview
Drei Neuzugänge verstärken die DJK-Bundesligamannschaft in diesem Winter. Nach und nach wollen wir diese etwas genauer vorstellen. Nachdem sich zuletzt Mikko Koivisto unseren Fragen stellte, machen wir nun weiter mit: Kevin Müller
Könntest du dich einmal kurz für die DJK-Fans vorstellen?
Mein Name ist Kevin Müller und ich komme aus Schleswig-Holstein. Zuletzt habe ich in der Stadt Neumünster gelebt, die relativ mittig zwischen Kiel und Hamburg liegt. Ich bin jemand mit viel Humor und Gelassenheit, sobald ich aber in meinem Beruf oder auf dem Feld stehe bin ich eher mit viel Ehrgeiz und Leidenschaft anzutreffen.
Ich habe zwei abgeschlossene Berufsausbildungen, eine als Dachdecker und eine als Zimmermann. Ich habe diese Berufe gewählt, da es mir familiär vorgelebt wurde und ich dadurch sehr früh Gefallen daran gefunden habe. Ich habe mich deutschlandweit beworben, um andere Arbeitskulturen kennenzulernen. Die Entscheidung mit meiner Freundin nach NRW zu ziehen viel relativ schnell. Wir haben beide gute Jobs gefunden und die Möglichkeit für die DJK zu spielen hat alles vereinfacht , da die DJK nicht unbekannt für mich war.
Welche Floorball-Erfahrung hast du? Wo hast du bisher gespielt?
Angefangen hat alles beim TSV Bordesholm als Feldspieler. Danach hatte ich mehrere Jahre Pause aufgrund meines Jobs. Irgendwann hatte ich einen ”Geistesblitz“ und wollte unbedingt ins Tor und somit bin ich wieder zum TSV Bordesholm gegangen. Nach drei Jahren bin ich denn zum Zweitligisten Gettorfer TV gewechselt, wo ich eine gute Ausbildung im Tor genossen habe.
Erfahrungen habe ich auf dem Kleinfeld sowie auf dem Großfeld. Mehrfach war ich auf dem Kleinfeld bei deutschen Meisterschaften und auf Großfeld hatte ich das Glück auf Zweitliga-Niveau zu spielen.
Wie kam der Kontakt mit der DJK und der Herrenmannschaft zustande?
Der letztendlich ausschlaggebende Kontakt kam beim Renew-Cup zustande wo ich für die DJK auflaufen durfte. Den Kontakt hat unser Kapitän Kevin Strauss aufgenommen, den ich von den Kleinfeldmeisterschaften beim TSV Hochdahl kennengelernt habe.
Man sagt, du seist ein Mann mit Humor und Selbstironie. Triffst du da in der DJK-Kabine auf Artgenossen und inwiefern ist Spaß wichtig für den Teamerfolg?
In der Kabine treffe ich auf sehr viel Humor, was mir sehr gut passt. Ich sehe das so: wer viel Kontakt und Humor neben dem Feld sowie auf dem Feld teilt, sei es in Training oder im Spiel, der wird sich für den anderen einsetzten. Und Teamgeist ist für einen Mannschaftserfolg sehr wichtig in so einer Liga. Was den Teamgeist angeht bin ich bei der DJK mit Sicherheit an der richtigen Adresse.
In Gettorf warst du permanent die Nummer 1 im Kasten. Nun konkurriert ihr zu viert um einen Platz im Tor. Wie bewertest du diese Ausgangslage?
Dass ich jetzt nicht mehr die alleinige Nr.1 bin, stört mich nicht. Es gibt drei sehr starke Mitkonkurrenten im Team, von denen man auch was lernen kann. Entscheidet der Trainer, dass ein anderer Goalie ins Tor geht, wird es seine Gründe haben. Ich denke, jeder von uns wird immer sein Bestes geben und versuchen der Beste zu sein, so ist zumindest meine Taktik. Letztendlich weiß jeder, dass Konkurrenz das Geschäft belebt.
Die ersten Spiele in grün-weiß hast du bereits im August bestritten, jetzt bist du erst so richtig eingestiegen. Wie siehst du die Entwicklung, die das Team seither genommen hat?
Bei der DJK habe ich das Gefühl, dass man nach jedem Training schon wieder einen Erfolg sehen kann. Das finde ich sehr bemerkenswert.
Das Heimspiel gegen Wernigerode markierte deine Heimspielpremiere im Kasten der DJK. Wie hast du das Spiel erlebt, auch was die Atmosphäre in der Stadtparkhalle betrifft?
Mein Heimspieldebüt war ein super Erlebnis. Zu wissen, dass ich in der Starting Six stehe, war ein persönliches Highlight. Ab dem Warm-up war es ein reiner Adrenalinkick für mich und als ich sah, wie die Halle sich nach und nach füllte, wurde ich immer aufgeregter und glücklicher. Die Stimmung auf und neben dem Feld sowie auf den Tribünen war der Wahnsinn. Ich habe noch nie so eine geile Fankurve gesehen wie in der DJK. Respekt.
Was sind aus Goalie-Sicht für dich die Hauptunterschiede zwischen 1. und 2. FBL?
Das kann ich sehr gut beantworten. Schnelligkeit und Leidenschaft sind zwei große Merkmale, die für mich den Unterschied zwischen den beiden Ligen ausmachen.
Es heißt, Goalies seien immer etwas speziell. Hast du spezielle sportliche Rituale, die du pflegst?
Gute Frage, die ich mit einem klaren ja beantworten kann. Ich persönlich werde schon immer richtig früh wach. Der Tag beginnt meist um 4 an Spieltagen,wo ich direkt aufspringe und direkt Floorball im Kopf habe. 1-2 Stunden vor dem Treffen wird die Musik laut aufgedreht. Im Auto auf dem Weg zum Treffpunkt geht es direkt weiter mit lauter Musik. Am Anfang bin ich dann immer etwas aufgedreht, aber umso näher das Warm-up rückt, desto ruhiger werde ich, um für mich alleine zu sein und um in den Fokus zu kommen.
Was ist deine Lieblings-Einschießübung?
Schwierige Frage. Es gibt eigentlich keine Einschießübung die ich bevorzuge oder nicht mag, da jede Übung immer etwas anderes in Anspruch genommen wird.
Und wie reagierst du, wenn dabei mal wieder gar kein Schuss vernünftig aufs Tor kommen will?
Wenn am Anfang mal was daneben geht ist es okay, denn die Feldspieler müssen sich auch einschießen oder es rutscht mal einer aus der Kelle Das passiert halt mal. Wenn es aber mal überhandnimmt, werde ich auch einmal laut und rufe, dass sich mal wieder konzentriert werden muss. Das war es aber auch.