Mit gemischten Gefühlen verabschieden sich die Herren der DJK in die Winterpause. Man hatte sich viel vorgenommen am vergangenen Regionalliga-Großfeld-Spieltag. Endlich wollte man sich gegen Mainz für die Niederlagen der Vergangenheit revanchieren. Angesichts des starken Kaders, dem Trainer Jürgen Bornschein an diesem Tage zur Verfügung stand, eine realistisches und längst überfälliges Ziel
Kader: Tor: Jan und Domenic Saurbier; Feld: Florian Scheidt, Alexander Sagafe, Felix Gilsbach, Benedikt Mix, Dennis Schiffer, Georg und Peter Hahnen , Maxi Sondermann, Björn Marschollek, André Berens, Antti Paatero und Harald Harders
Die erst Partie gegen Hochdahl, die man zuvor zu bestreiten hatte, schien von außen dagegen bloß wie die Kür vor der eigentlichen Pflicht. Ein Anfängerfehler, der der DJK die nächsten 3 Punkte kosten sollte. Denn in einem zerfahrenen, mannigfaltigen Spiel -bei jedoch stets fairer und freundschaftlicher Atmosphäre-, hatten die Holzbüttger einmal mehr das Nachsehen. Zu schläfrig war die Haltung der Jungs aus Unihockeytown gegen einen spielbaren Gegner. Selbst der Matchball im 3. Drittel konnte keine Freude wecken, da zum einen Dennis Schiffer bei seinem Penaltyschuss auf den Hochdahler Goalie Max Karl, die gewohnte Kreativität und Vollstreckerqualitäten schmerzlich vermissen ließ und die darauffolgende bescheidene Überzahl Bornscheins Sammelsurium an grauen Haaren erweiterte. Aber auch die beiden zusätzlichen Powerplay-Situationen regten eher zum Weinen als zu Freudensprüngen an. Inneffektivität – vor allem in Überzahl – und mangelnde Spritzigkeit, dies waren die Schwachpunkte mit denen sich die Spieler konfrontiert fühlen mussten. Die drei Tore, die allesamt von den Gebrüdern Hahnen (2xPeter, 1xGeorg) hart erarbeitet wurden, reichten am Ende nicht aus und somit musste man sich dem Lokalkontrahenten mit 3:4 geschlagen geben. Wieder 3 Punkte die der DJK am Ende des Tages fehlen würden.
Aber: Abgerechnet wird immer am Ende und dieses steht noch längst nicht bevor.
Der zweite Gegner des Tages hieß Mainz und obgleich man bisher jede Begegnung gegen die Hessen klar dominierte und immer eine schnelle Führung herausspielen konnte, war man nie in der Lage mit 3 Punkten aus den Spielen herauszugehen. Jetzt hatte man genug von solchen Trauerspielchen, es war die Zeit der Holzbüttger gekommen. der Tag an dem Mainz endlich verstehen sollte, dass fortan das Punktesammeln gegen Unihockeytown Holzbüttgen vorbei ist.
Die DJK stand von Beginn an sehr tief in ihrer Hälfte, auf Kontersituationen lauernd und auf Fehler der Gegner wartend. Solche Chancen ergaben sich regelmäßig und nach gut zehn Minuten war es wieder einmal Verteidiger Georg Hahnen, der mit einem Turbosprint aus der eigenen Hälfte einmal jeden Spieler überholte und den scharfen Pass seines jüngeren Bruders Peter auf den langen Pfosten, zum 1:0 verwandelte. Gleichzeitig avancierte der gefeierte Torschütze zum Spieler des Spiels: Dies Hessenmannschaften sowie die neue Spielerrolle (Hahnen ist in dieser Saison von der Centerposition auf die rechte Verteidigerseite gerückt) schienen dem Routinier sehr zu liegen, da schon im Heimspiel gegen die TSG Erlensee herausragende Leistungen seinerseits zu beobachten waren.
Die Führung im Rücken, leistete die DJK jetzt gute Arbeit im Spielaufbau und gerade die 1.Reihe verstand es, in den Eck- und Hintertorbereich des Gegners zu gelangen und dort ihr Spiel aufzuziehen. Immer wieder wurde der Ball auf die schussbereiten Verteidiger gespielt, die mit Blick auf das Tor entweder abschlossen oder gekonnt die Anspielstationen an der Bande suchten. Dementsprechend war es die Krönung einer besonderen Tagesleistung als sich Florian Scheidt als letzter Mann das Herz in die Hand nahm und einen Knochenharten Pass aus der Ecke zum 2:0 Treffer verarbeitete. Gekonnt nahm der technisch versierte -wenn auch anfänglich noch etwas zaghafte- 14-jährige den mit Spin auf ihr zurasenden Ball an und schlenzen diesen mit Kraft du Präzision ins rechte untere, weit offen stehende Eck.
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Eine Unachtsamkeit der DJK-Abwehr brachte den Anschlusstreffer für die Gegner, jedoch war man sich bei Pausenstand von 2:1 der Tatsache bewusst, dass man weiterhin Selbstbewusstsein zeigen müsse und das Ergebnis auszubauen hatte. Im 2. Drittel musste die DJK nach einer 2-minütigen Unterzahl einen kühlen Kopf bewahren, weshalb jetzt ein ruhiges, besonnenes Gemüht wie gefordert war. Ein perfekter Anlass für Trainerfuchs Jürgen Bornschein, den gelassenen Finnen Antti Paatero zu bringen. Auch er musste sich in eine neue Rolle einfinden, wurde er durch Bornschein vom Verteidiger zum Stoßstürmer umfunktioniert. Es brauchte 5 Minuten, da zahlte Paatero das Vertrauen des Trainers zurück, als er einen -mit höchster finnischer Präzision gespielten- Pass exakt auf die Kelle von Marschollek abgab und dieser den Lochball in gewohnter Stürmermanier in die linke Ecke des Tores schob.
So ging man mit einem Stand von 3:1 das letzte Drittel des Spiel, welches im Übrigen von den beiden Köllner Unparteiischen extrem souverän gepfiffen wurde. Dies soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, hatte man doch in den vorherigen Spielen gegen Mainz etliche Kuriositäten erlebt.
Nach einem schnellen Tor der Gegner konnte man sich zügig wieder fangen und bewies Moral und Teamgeist. Die Spieler pushten sich und feierten jeden gewonnenen Zweikampf. Man ließ den Ball gut und schnell laufen und die Spieler verstanden es die freien Räume des Feldes für ihr Angriffsspiel zu nutzen. Der physisch starke Center Maxi Sondermann war in seinen Antritten beispielsweise nur durch Fouls zu stoppen, weswegen eine weitere 2-Minuten-Strafe der gegner nach knapp 9 Minuten überfällig war. Dieses Mal sollte die DJK sogar nicht ohne Treffer aus dem powerplay gehen: Schiffer auf der Freistehenden G.Hahnen, dieser sticht in die Mainzer Abwehrbox, deutet den Schuss an, passt nach rechts, P.Hahnen lässt den Ball klug durchlaufen und am langen Pfosten trümmert Gilsbach den Ball eiskalt und nach allen Regeln der Kunst in die Maschen. Die drohende Niederlage schien einen roten Faden an Unachtsamkeiten in das Spiel der Gegner zu spinnen. Die DJK jedoch machte Diese Situation stärker und effektiver: Nach einem stark abgewehrten Penaltyschuss der Gegner durch Jan Saurbier, konnte sich Schiffer im Powerplay der Gegner aus einer Drucksituation im Dreikampf befreien und den Ball auf Mix spielen, der solche Kontersituationen liebend gern in Tor ummünzt. Nun einmal mehr. Der Spielstand zwang die Gegner zu taktischen Notlösungen, sodass Mainz jetzt ihren Goalie aus dem Tor nahm und einen weiteren Feldspieler brachte. Für die Holzbüttger die nächste Gelegenheit für einen Treffer. Den Siegtreffer ins leere Tor. Nur noch wenige Sekunden waren jetzt zu spielen und der Drops war gelutscht. Die DJK Holzbüttgen ging mit 3 Punkten in der Tasche und als verdienter Sieger vom Feld und hatte es fertiggebrachten, den Konkurrenten um die oberen Tabellenpläze in die Schranken zu weisen. Sicherlich eine Standortbestimmung in Bezug auf die zu verfolgenden Ambitionen und die leistbaren Ergebnisse. Die DJK gehört nach oben!
Auch soll nicht vergessen werden, dass die DJK einmal mehr Fanunterstützung -sogar in Hessen- hatte. Herzlichen Dank dafür!
Jetzt gilt es die kurze Winterpause umso intensiver zu nutzen um an den deutlich sichtbaren Schwachpunkten zu arbeiten sowie die ebenso deutlich sichtbaren Stärken der Vergangenheit auszubauen. Hier wird der Trainerfuchs schon den entsprechenden Plan im Hinterkopf haben.
Die Herrenmannschaft der DJK Holzbüttgen bedankt sich ganz herzlich bei allen Spielern, Vereinsakteuren, Fans und Anhängern für ein fantastisches und ereignisreiches Floorballjahr. Es hat letztlich noch nicht für einen Titel gereicht, jedoch war dieser –ob KF DM, ob RL-Meisterschaft, ob Aufstieg- oft zum Greifen nah. Deshalb hoffen wir auch künftig auf eure großartige Unterstützung und geben weiterhin unser Bestes, damit es endlich zum Erreichen der großen Ziele kommt. Darauf wird sicherlich auch am Samstag bei der Weihnachtsfeier der Abteilung, zu der alle Mitglieder und Anhänger der Floorballabteilung Holzbüttgen herzlich eingeladen sind- kräftig angestoßen. Wir wünschen allen ein friedlich-frohes und sorgenfreies Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2014.